Konsumentenschutz kritisiert Cablecom wegen Set-Top-Boxen

roman70

Super-Moderator
01. Jan. 1970
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Weil Cablecom eine Verschlüsselung vornehme, müssten die Kundinnen und Kunden die überteuerte Set-Top-Box mieten oder kaufen, schreibt die SKS in einem Communiqué. Dabei hätten sie keine Wahl: Wo Cablecom präsent sei, gebe es keine andere Anbieterin.

Der Preis der Set-Top-Box beträgt in den ersten 6 Monaten 15 Franken und anschliessend 25 Franken. Das ist deutlich mehr als im umliegenden Ausland.

Die SKS fordert darum, dass das zuständige Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) bei der Konzessionserteilung die Verschlüsselung verbietet. Zusätzlich seien auch Massnahmen notwendig, um den Stromverbrauch der Geräte möglichst gering zu halten.

Mit ihrer Kritik ist die Konsumentenschutz-Organisation nicht allein: Erst im September hatte Preisüberwacher Rudolf Strahm die Preise für die Set-Top-Boxen moniert. Hintergrund war die Ankündigung von Cablecom, zwei weitere analoge TV-Sender ins digitale Fernsehen zu verschieben.

Cablecom war vor einem knappen Jahr vom US-Konzern Liberty Global für 2,826 Mrd. Franken übernommen worden. Schon vorher hatte der Kabelnetzbetreiber die Umstellung auf digitales Fernsehen vorangetrieben.

Nach einer bis Ende 2006 gültigen Vereinbarung mit dem Preisüberwacher muss Cablecom in ihrem Fernsehangebot mindestens 37 analoge Kanäle anbieten. Verhandlungen für eine Regelung ab 2007 sind im Gang.

www.cablecom.ch

 
SKS fordert Verbot der Grundverschlüsselung bei Digital-TV

Cablecom nützt Marktmacht aus

Die vollständige Digitalisierung des Fernsehens rückt näher. Da Cablecom eine Grundverschlüsselung vornimmt, müssen alle Kundinnen und Kunden von Cablecom deren überteuerte Set-Top-Box mieten oder kaufen. Die SKS fordert vom Bundesrat Massnahmen, damit die Konsumentinnen und Konsumenten Cablecom nicht noch mehr ausgeliefert sind.

Cablecom ist der grösste Kabelnetzbetreiber in der Schweiz und beliefert in der Schweiz rund zwei Millionen Haushaltungen. Mit der Umstellung auf digitales Fernsehen ist der Fernsehempfang nur noch mit der so genannten Set-Top-Box möglich. Diese wandelt das digitale Signal um und macht es für den Fernseher wieder verwendbar. Weil Cablecom eine Grundverschlüsselung vornimmt, werden alle Cablecomkundinnen und –kunden zwingend die überteuerte Cablecom Set-Top-Box mieten oder kaufen müssen. Eine Wahlmöglichkeit innerhalb des Kabelnetzes besteht nicht. Dort wo Cablecom präsent ist, gibt es keine andere Anbieterin.

Zudem führen die Set-Top-Boxen auch zu einem erhöhten Stromverbrauch. Hier sind dringende Massnahmen notwendig, damit die Set-Top-Boxen gerade im Standby-Betrieb einen möglichst niedrigen Stromverbrauch aufweisen.

Die Präsidentin der SKS, Ständerätin Simonetta Sommaruga, hat deshalb den Bundesrat mit einer Interpellation angefragt, welche Massnahmen er treffen wird, damit die Konsumentinnen und Konsumenten Cablecom nicht noch mehr ausgeliefert sind, als dies bisher schon der Fall ist.

Für die SKS ist die Lösung klar: Das zuständige Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) muss bei der Konzessionserteilung die Grundverschlüsselung verbieten. Zusätzlich sind auch Massnahmen notwendig, die den Stromverbrauch auf ein möglichst niedriges Mass begrenzen.

Stiftung für Konsumentenschutz

Bern, 10. Oktober 2006

http://www.konsumentenschutz.ch/content/positionen_medien_cablecom_settop.html

 
Ich denke es braucht nicht mal ein Verbot.

Boxen für einen einmaligen Betrag und das Problem ist gelöst. Bei einem Preis vom 200 Franken ist die Kiste nich 8 Monaten ammortisiert.

Es ist klar zu sehen, langsam wirds eng für Cablecom.

Keine Firma in der Privatwirtschaft würde so stur reagieren...

 
Keine Firma in der Privatwirtschaft würde so stur reagieren
Man melke die Kuh, solange sie noch Milch gibt.

Bei den Interkonnektionsgebühren, oder bei Roaming ins Ausland lief/läuft auch einiges schief, aber die Firmen warten, bis sie reguliert werden und bis dahin machen sie noch Fett Kohle.

vgl. Spiegel Artikel