Cablecom hat viele Freunde in Bern

Rotkreuz51

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22. Juli 2009
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Medienmitteilung: Ressorts Inland / Wirtschaft





Bern, 11. April 2011






Nationalrat lehnt Abschaffung des Set-Top-Boxen-Zwangs ab





Set-Top-Boxen: Cablecom streicht Kauf-Option.





Der Set-Top-Boxen-Zwang beim digitalen Fernsehen wird nicht



abgeschafft: Heute hat der Nationalrat eine entsprechende Gesetzesänderung abgelehnt. Damit ziehen einige Anbieter von Digital-TV weiterhin ihren Kunden unverfroren das Geld aus der Tasche:



So sind beispielsweise Cablecom-Kunden neuerdings gezwungen, die Set-Top-Box zu mieten – die Kauf-Option wurde klammheimlich gestrichen!






Der Nationalrat hat es heute abgelehnt, den Set-Top-Boxen-Zwang beim digitalen Fernsehen abzuschaffen. Ohne diese Änderung des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen (RTVG) bleibt alles beim



Alten: Kabelnetzbetreiber wie Cablecom dürfen weiterhin das TV-Signal verschlüsseln und für die zur Entschlüsselung notwendigen Set-Top-Boxen Geld kassieren. Ein lukratives Geschäftsmodell, das Cablecom mit einer neuen Regelung weiter auf die Spitze treibt: Neu können ihre Kunden die Set-Top-Box nicht mehr kaufen, sie müssen diese zwingend mieten. Für Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS), ist dies eine skandalöse Ausnutzung der Monopolstellung: «Stellen Sie sich vor, Sie könnten ein neues Auto nur bei einem ganz bestimmten Händler beziehen. Nun schreibt ihnen dieser auch noch vor, dass Sie den Wagen nicht kaufen dürfen, sondern zwingend mieten oder leasen müssen. Der Aufschrei in der Schweiz wäre riesig. Aber bei den Anbietern von digitalem Fernsehen gelten offenbar andere Massstäbe.»






Auch nach dem heutigen Entscheid des Nationalrates wird die SKS nicht klein beigeben. «Die Schlacht ist zwar verloren, der Krieg ist aber noch nicht entschieden. Wir werden nun eine umfassende Lageanalyse vornehmen und alle möglichen Optionen prüfen, um doch noch diesen unsäglichen Set-Top-Boxen-Zwang abzuschaffen», sagt Sara Stalder.






Weitere Informationen:






Sara Stalder, Geschäftsleiterin SKS: 078 710 27 13






Stiftung für Konsumentenschutz, Monbijoustrasse 61, Postfach, 3000 Bern 23






Telefon 031 370 24 24, Fax 031 372 00 27, Bestellungen: Telefon 031 370 24 34








 
Hat einer dieser Idioten nur ein bisschen Ahnung von der Materie?

 
Kann man nicht irgendwo nachsehen, wer wie gestimmt hat? Ich möchte an den nächsten Wahlen wissen wem ich die Stimme geben kann....

Robi

 
Da wird mir schlecht. Jetzt stellt euch vor die selben Leute entscheiden über viel wichtigere Dinge in der Schweiz......Da wundert einen nichts mehr.

 
Da wird mir schlecht. Jetzt stellt euch vor die selben Leute entscheiden über viel wichtigere Dinge in der Schweiz......Da wundert einen nichts mehr.
Die sind bei unserer Rente, bei AKW oder so genau so "neutral"....

 
Die reden immer von Lösung. Dabei wollen wir ja gar keine Lösung. Nur Freiheit! Man sieht ja bei Quickline, dass es funktioniert. Aber die Cablecom hat schon sehr gut die Leute bearbeitet. Respekt. Damit kann ich also weiterhin nicht in ein Cablecom Gebiet umziehen.

Das tolle ist ja, dass alle Argumente die vorgebracht werden genau zum gegenteiligen Resultat führen müsste....

 
Cablecom hat viele Freunde in Bern
Schreib doch bitte "in der Regierung", "in der Politik", oder sonst 'was. Aber nicht "in Bern".

Ich bin auch Berner, aber beileibe kein Freund der Cablecom und ihrem Vorgehen!

Sonst fühle ich mich da pauschal in Sippenhaft genommen...

Nicht jeder Berner ist Politiker - nicht jeder Politiker ein Berner. DANKE.

Hat einer dieser Idioten nur ein bisschen Ahnung von der Materie?
Das war eine Fangfrage, oder? ;-) Danke für den Link auf's Bulletin.

Kann man nicht irgendwo nachsehen, wer wie gestimmt hat? Ich möchte an den nächsten Wahlen wissen wem ich die Stimme geben kann....Robi
Gute Idee. Aber ich befürchte, wir müssen unsere Stimmzettel bald leer abgeben…

 
Spannend auch:

Hier im Forum haben wir so ziemlich alle politischen Fraktionen. Wir sind uns im Grundsatz aber alle einig. Unsere Meinung ist aber so ziemlich gegenteilig von Nationalrat.

Im Gegensatz zu Caviezel und Leuthard, kennen wir uns aber mit der Materie aus.

Würde Caviezel seine Position zum Beispiel in einem Streitgespräch mit uns verteidigen wollen? Aber ohne Spickzettel von Swisscable und Swisscom.

 
Ach ja: Lese ich das richtig:

Die Grünen sind auch gegen die Motion?

Grüne, CVP, FDP, SVP haben eine gemeinsame Position?

Wann gabs sowas?

 
Eine Privatfirma im ungleichen Wettbewerb gegen eine Staatsfirma etwas zu schützen ist nicht so abwegig. Wettbewerb wäre erst dann, wenn der Staat die Swisscom und damit indirekt auch Teleclub auf den freien Markt entlässt. Was bitte hat der Staat als Anbieter auf dem "Pay-TV" Markt verloren?

Dagegen ist die Cablecom und ihre Tricks das geringere Übel. Oder wie es die Bergpredigt formuliert: "Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?"

 
Eine Privatfirma im ungleichen Wettbewerb gegen eine Staatsfirma etwas zu schützen ist nicht so abwegig. Wettbewerb wäre erst dann, wenn der Staat die Swisscom und damit indirekt auch Teleclub auf den freien Markt entlässt.
Du vergisst eines bei deinem Vergleich: Der Monopolist (und somit eigentlich Regulationskandidat) ist in diesem Fall nicht die Swisscom, sondern der Kabelanbieter. In diesem Markt sind alle Vorteile auf Seiten der Kabler;: Netzinfrastruktur, Heimvernetzung, Kernkompetenzen, lokale Verankerung etc. pepe.

Ausserdem hilft dieser Entscheid auch der Swisscom.

Somit gilt für dich: "Mach die Blinden sehend" ;-))

Robi

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und da fragen sich einige Leute ernsthaft, wieso digital TV nicht den gewünschten Erfolg hat. Wäre ich nicht so angetan von der besseren Bild- und Tonqualität (vor allem HD), ich würde nie und nimmer auf digital wechseln! Mit diesem Entscheid verschiebt sich die angestrebte Analogabschaltung ins unedliche.

 
Ich denke nicht, dass dies der Fall ist.

Es wird vielleicht länger gehen, aber auch eines Tages passieren.

 
Was regt ihr euch auf. Das Herr Caviezel musste ja gegen diese Motion sein. Er handelte in seinen persönlichen wirtschaftlichen Interessen (Er ist Verwaltungsrat bei der Firma Burkhalter Holding AG, einem guten Kunden der UPC Cablecom: Caviezel Tarzisius - Nationalrat - Kanton Graubünden)

Bei NR von Rotz Christoph hat das Lobbing der Swisscom anscheinend gut funktioniert. Anders kann ich mir seine Aussagen nicht erklären: Weil ich als glücklicher Fiber-to-the-Home-Nutzer und IPTV-Kunde meinen Kabelanschluss jetzt gekündigt habe. Die Zukunft liegt bei Fiber to the Home und IPTV, weshalb ich persönlich schon gegen die Annahme der Motion Sommaruga Simonetta war.





Zur Erinnerung hier nochmals der vor bald vier Jahren von der heutigen Bundesrätin Sommaruga eingereichte Motion: 07.3484 - Verschlüsselung von Set-Top-Boxen im digitalen Kabelnetz - Curia Vista - Geschäftsdatenbank - Die Bundesversammlung - Das Schweizer Parlament - Klar ist in den letzten vier Jahren viel Wasser den Rhein runter geflossen, wie es so schön heisst. Aber die Grundforderung der Motion: ".... und die proprietäre Verschlüsselung von freien Fernsehkanälen im Grundangebot bei der digitalen Verbreitung in Kabelnetzen zu verbieten..." besteht noch immer!!!

An der Geschichte dieser Motion seht ihr sehr gut wie Politik "funktioniert". Die sogenannten Volksvertreter handeln für ihre persönlichen Interessen und werden tatkräftig durch die Lobbyarbeit der Wirtschaftsfirmen unterstützt.

 
An der Geschichte dieser Motion seht ihr sehr gut wie Politik "funktioniert". Die sogenannten Volksvertreter handeln für ihre persönlichen Interessen und werden tatkräftig durch die Lobbyarbeit der Wirtschaftsfirmen unterstützt.
In einer Milizregierung ist das eine der systemimmanenten Kröten die geschluckt werden müssen. Bei Berufsparlamenten wie zB. in Deutschland wirken sich zumindest die persönlichen Interessen nicht so gravierend aus. Dafür gibt es da andere Nachteile.

Robi

 
In einer Milizregierung ist das eine der systemimmanenten Kröten die geschluckt werden müssen. Bei Berufsparlamenten wie zB. in Deutschland wirken sich zumindest die persönlichen Interessen nicht so gravierend aus. Dafür gibt es da andere Nachteile.
Robi
Genau, das sind dann erst recht keine "Volksvertreter" mehr.

Bei uns hat das Lobbying aber Ausmasse angenommen, die nicht mehr tolerierbar sind. Vor allem (wenig überraschend) im Gesundheitswesen, wo es sich wohl am gravierendsten auswirkt und worüber ich mir weitaus mehr Sorgen mache. Aber natürlich ist auch das Grundverschlüsselungsproblem nervig und zeigt wunderbar auf, wie der Laden läuft. Filz wo man hinsieht.

 
Hier ist es natürlich gut für die Politiker.

Es ist ein eigentlich "kleines" Problem.

Und natürlich regen sich nur ein paar "Freaks" auf.

 
Ich kann nur noch den Kopf schütteln über diese Abstimmung im Nationalrat.

Wenn ich aber bedenke, dass dieses Urteil nun noch mehr Leute zum Installieren von Sat-Schüsseln oder zum Downloaden aus dem Internet anspornt - dann wirkt dieses Verschlüsselungs-Schutzgesetz wie ein gehöriger Schuss nach Hinten.

Kabel-TV wird - so geschützt vom Gesetzgeber - wohl letztlich auch in der Schweiz zum Nischenprodukt verkümmern.

 
Man beisst eben nicht in die Hand die einen füttert /emoticons/default_wink.png

Noch so ein tolles Beispiel aus der heutigen Session:

Der Nationalrat will nicht auf die Unternehmenssteuerreform II zurückkommen, die unerwartet zu mehreren Milliarden Steuerausfällen führt. Er hat alle Anträge der Linken abgelehnt, an der Vorlage aus dem Jahr 2008 Korrekturen vorzunehmen.
Und passend dazu wurden auch alle Anträge abgelehnt, die eine grössere Transparenz der Lobbyarbeit und Spendengeldern offenlegen sollte.

Und wenn Giuliano Bignasca von der Lega einmal Bundesrat wird, bauen wir einfach eine Mauer um die Schweiz /emoticons/default_biggrin.png

http://www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Eine-Mauer-an-der-Grenze-wuerde-nur-15-Millionen-kosten/story/11140623

 
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