Samstag 16. Juli 2005, Diverses
Ein Silberstreifen am digitalen Pay-TV-Horizont
Falls die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, könnte die Sasag AG schon bald das digitale Angebot des Tele-Clubs aufschalten.
von erwin künzi
Schaffhausen/Zürich - Der Ärger bestand schon lange, und er machte sich auch immer wieder in Leserbriefen Luft: Warum bietet der heimische Kabelnetzbetreiber die digitalen Programme des Teleclubs nicht an? Vor allem Fussballfreunden wollte es nicht einleuchten, warum es in der Region Schaffhausen im Gegensatz zu anderen Regionen der Schweiz nicht möglich sein sollte, Spiele der deutschen Bundesliga und der englischen Premier League live am Fernsehen verfolgen zu können. Verunmöglicht wurde dies durch einen Konflikt zwischen einem Verbund von vier lokalen Kabelnetzbetreibern, dem auch die Sasag Kommunikation AG angehört (siehe Kasten), und dem Teleclub. Streitpunkt war die Box, die es zusätzlich für jeden Fernsehapparat braucht, um die codierten digitalen TV-Signale zu entschlüsseln. Über die Frage, wer über diese Box bestimmen und wer für den Kontakt zu den Kunden (Abrechnung, Änderungen beim Programmbezug) verantwortlich sein soll, konnte während Jahren zum Nachteil der Konsumenten keine Einigung erzielt werden.
Doch jetzt scheint Bewegung in diesen Konflikt gekommen zu sein. Zwar halten sich beide Seiten noch bedeckt und sind äusserst wortkarg. Tatsache ist allerdings, dass seit einigen Wochen wieder ernsthaft verhandelt wird. «Es gibt neue Ansätze, und es wird eine Lösung gesucht», erklärte Sasag-Geschäftsführer Walter Blanz gegenüber den SN. Und Patrick Gantner, Marketingleiter und Mitglied der Geschäftsleitung der Teleclub AG, meinte auf Anfrage der SN: «Es gab konstruktive Gespräche und Ansätze, die wir uns als Basis für eine Lösung vorstellen können.» Noch müssten aber verschiedene Details geregelt werden. Aber, so Gantner, «wir sind sicher weiter als auch schon, und wir hoffen auf einen Durchbruch noch in diesem Jahr.» Kommen die Verhandlungen zu einem positiven Abschluss, so könnte die digitale Plattform des Teleclubs bereits im Herbst bei der Sasag aufgeschaltet werden. Das würde bedeuten, dass die Abonnenten der Sasag AG wie bereits 77 000 andere TV-Konsumenten in der übrigen Schweiz gegen Bezahlung bis zu zwölf zusätzliche Kanäle abonnieren könnten, die Spielfilme, Serien und vor allem hochwertigen Sport anbieten, wobei Teleclub plant, dieses Angebot noch zu erweitern.
Bereits heute können die Abonnenten der Sasag AG vom digitalen Angebot des Kabelbetreibers profitieren. Erst kürzlich wurde dieses um sechs neue Sender erweitert, nämlich um AXN Deutschland (Serien, Spielfilme, Reality, Abenteuer), Terra Nova (Dokumentationen zu Natur, Tier, Umwelt und Mensch), National Geographic Deutschland, Mezzo (Musik: Klassik und Jazz), Eurosport 2 (englisch), TV Globo (Vollprogramm aus Brasilien) und BK TV Sat (serbisches Vollprogramm); weitere neue Sender sollen folgen. Bereits 1400 TV-Konsumenten haben ein Digitalabonnement bei der Sasag AG. Dabei müssen sie sich nicht für bestimmte Senderpakete entscheiden, sondern können diejenigen Sender auswählen, die sie auch wirklich sehen wollen. Jeder Sender hat eine bestimmte Punktezahl, und der zu entrichtende monatliche Betrag richtet sich nach der Anzahl der Punkte. Und auch hier gibt es eine gute Nachricht: Dieses Punktesystem soll, so Walter Blanz, nämlich angepasst werden: Für das gleiche Geld gibt es in Zukunft mehr Sender.
Na ja, vielleich klappt es doch noch mal ..... /emoticons/default_smile.png