Trotz FTTH Salt nicht verfügbar

Lecavalier

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09. Sep. 2021
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Hallo zusammen

diesen Juni hat Swisscom unseren Standort mit Glasfaser erschlossen und wir haben sogleich die OTO-Dose installieren lassen. Nun möchten wir zu Salt wechseln.

Aber: Der Adresschecker von Salt ergibt, dass Salt Home an unserer Adresse (noch) nicht verfügbar sei. Nun frage ich mich wieso?

Im Nachbardorf (wurde vor Jahren ausgebaut), gibt es einige Adressen, an denen trotz FTTH, Salt ebenfalls nicht verfügbar ist, an anderen aber schon.

Liegt dies an der Ausbautechnik? Swisscom verbaut ja seit Anfang 2020 mit dieser Point to multipoint Technologie, Salt müsste als Zugang zu ihren Splittern bekommen, während bei Standorten welche die Swisscom vor 2020 ausgebaut (point to point) hat, Salt verfügbar ist.

Ist das der Grund und wieso ist Salt vom Zugang auf die Glasfaser von Swisscom ausgeschlossen? Init7 und andere Anbieter wären an unserer Adresse ohne weiteres verfügbar....

Danke für Eure Inputs.

Liebe Grüsse

 
Salt ist einer der wenigen FTTH Anbieter (Init7 ist ein anderer), der eigene Hardware in die Swisscom Amtszentralen verbaut. Das muss zuerst gemacht sein bis du das Angebot bestellen kannst.

 
Dahingehend zu ergänzen, dass die Frage bleibt, OB "es gemacht wird". Ökonomische Gründe liegen wohl bei Salt -und auch bei init7 :rolleyes: - vor, eben nur dort auszubauen, wo voraussichtlich eine "genügende" Anzahl Abos auch gebucht werden. Salopp gesagt, in der zwar FTTH-erschlossenen Pampa wirds wohl schwieriger, Salt angeboten zu bekommen.

 
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Okay, danke. Ich will nicht auf Dauer an die Swisscom inkl. deren Preise gebunden sein.

Hab noch das entdeckt:

https://www.itreseller.ch/Artikel/93744/Salt_geht_Glasfaser-Partnerschaft_mit_Swisscom_ein.html

"In Zukunft wird sich Salt an den Netzinvestitionen von Swisscom direkt beteiligen und bekommt so einen physischen Layer-1-Zugang sowie einen eigenen Splitter in der Point-to-Multipoint-Architektur, die Swisscom seit 2020 aufbaut und bis 2025 weiter ausbauen wird (siehe Grafik)"

In einem weiteren Nachbardorf wurde FTTH über die regionale Elektra gemacht, da sind Salt/Sunrise/Quickline, nicht aber Swisscom verfügbar.

Tja..

 
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Der P2MP Ausbau ist momentan gerichtlich blockiert. Und auch dort - Salt wird nicht in jedem Manhole /Keller einen eigenen Splitter montieren sondern nur dort wo es sich lohnt

 
@doom

Sowas hab ich auch gelesen, deswegen erfolgte der Ausbau bei uns auch mit einiger Verspätung.

Ich kenne mich nicht besonders aus, aber aus Interesse:

1) Muss jeder Anbieter (ausser z.B. Wingo, der ja das Netz von Swisscom nutzt und vergleichbares) seinen eigenen Splitter im Keller verbauen? Wie kommt es dann, dass Init7 verfügbar ist? Müssten die dann extra vorbeikommen, um im Keller ihren eigenen Splitter zu verbauen?

2) Wenn P2MP momentan blockiert ist, dürfte dann nicht überhaupt kein anderer Anbieter vorhanden sein (wäre ja point to point von Swisscom), bzw. nicht "gesplittet" werden bis das geklärt wurde.

Der Ausbau wurde von der WEKO gestoppt (provisorischer Ausbaustopp verfügt). Dann aber ging es nach einiger Verzögerung trotzdem weiter, obwohl die Geschichte noch rechtshängig vor Bundesverwaltungsgericht ist. Wieso konnte dann überhaupt weiter gebaut werden?

Danke für eure Erklärungen, möchte mir das Ganze besser vorstellen können 

 
Da muss ich etwas ausholen: es gibt 2 Arten von FTTH: Point to Point (P2P) und point to Multipoint (P2MP). P2P heisst eine direkte Verbindung von deiner Wohnung in die Telefonzentrale. P2MP heisst 2 Fasern von der Tf Zentrale entweder in den Keller (meist für MFHs/Überbauungen) oder in einen Schacht in der Nähe der Liegenschaft. Dort ist dann ein optischer Splitter, und ab Splitter gibts ne direkte Verbindung in die Wohnung.

Echtes Fiber7 verwendet P2P, dh Hardware in der Tf Zentrale (und Speeds bis 25Gbit/s). Dort wo’s nur P2MP gibt, gibts Hybrid7, dort kauft Init7 wie andere Anbieter (z.B. Green, Teleboy) einen Dienst von Swisscom genannt BBCS, dh es geht alles über Swisscom Infrastruktur, und die IP Pakete werden an 2 Orten vom Swisscom Netzt ans Netz des alternativen Anbieters übergeben.

Die meisten Anbieter neben Swisscom verwenden BBCS (dass es natürlich auch für DSL gibt). Init7 hab ich bereits beschrieben. Dann gibts noch Sunrise: die haben wir Fiber7 einen Mix aus eigenen P2P Fiber (eigene HW in Tf Zentralen), BBCS, und eigener P2MP HW in Tf Zentralen: du kannst in der Tf Zentrale auch P2MP Hardware reinmachen, das gibt dir dann 10Gbit (geshared -P2MP ist immer geshared). 
Salt war der erste Anbieter der in den P2P erschlossenen Tf Zentralen P2MP HW reingelacht hat (und damit der erste der ein 10Gbit/s Abo lanciert hat). Salt mache nur P2MP.

Neben den erwähnten Anbietern gibts AFAIK nur noch Solnet, die an gewissen Orten (Region Solothurn, allenfalls noch Zürich), eigene HW in TF Zentralen (P2P) reingemacht hat - um einen nationalen Footprint zu haben, verwenden aber auch die BBCS.

Nun zur Salt Swisscom Partnerschaft: Swisscom baut seit geraumer Zeit kaum mehr P2P. Mit der Ausbaustrategie 2020 bis 2025 sollen weitere 30% (aktuell haben ca 30% der Haushalten P2P FTTH) der Haushalte P2MP FTTH erhalten indem die g.fast mCans in den Manholes/Kellern gegen P2MP Splitter getauscht, und ab dort Fasern Bus in die Wohnung gezogen werden. Swisscom zieht jeweils 2 Fasern aus der Tf Zentrale zum mCAN, eine davon wird Salt nun mieten und dort wo es finanziell Sinn macht einen eigenen P2MP Splitter reinmachen. 
 

Wieso der P2MP Ausbau an einigen Orten trotz superprovisorischer Verfügung weitergeht kann ich dir auch nicht sagen. Glaube ein Argument ist dass Ausbauten die bereits im Gange waren vor der Verfügung nicht betroffen sein sollen.

 
Ich habe mich auch schon gefragt, wann diese Partnerschaft so richtig beginnt. Es wird sich sicher nicht rentieren, überall in der Schweiz einen Splitter und ONT's zu installieren. Dasselbe gilt für Init7: Auch wenn Fredy seinen Kreuzzug gegen Swisscom gewinnt, wird er wohl kaum in jedem Dorf, wo vereinzelte Liegenschaften mit Glasfaser erschlossen sind, einen POP eröffnen. Für den Glasfaserausbau auf dem "Land" ist XGS-PON klar die geeignetere Technologie. 

Da ich im Oktober eine Eigentumswohnung beziehen werde und diese letzte Woche von FTTB auf FTTH (P2MP, XGS-PON) aufgerüstet worden ist, habe ich mich natürlich nach den entsprechenden Konditionen erkundigt. Salt war aber nicht verfügbar. Für mich nicht relevant, da ich vermutlich sowieso zu Init7 wechseln werde. Schade hat man im Swisscom XGS-PON-Netz genau einen zugelassenen und in der Schweiz erhältlichen Fremdrouter zur Auswahl: Zyxel AX7501. Das Gerät ist sicher nicht schlecht und hat sehr viele Funktionen, welche im sehr umfangreichen Handbuch von Zyxel beschrieben sind. Aber ich hätte das ONT halt gerne im SFP+-Format zum direkten Betrieb in meiner Netgate 6100. Jetzt muss ich irgendeinen Medien-Converter oder Switch verwenden, da ich bei der Netgate 6100 keine SFP+-10GbaseT-Module einsetzen kann. Lauter first world problems, ich weiss. Für mich ist die eingeschränkte Auswahl an Endgeräten der grösste Nachteil von XGS-PON. Erinnert mich an die Anfänge von G.fast.