Fussball EM in UHD bei UPC?!

die ganze SRG (nicht nur SRF) produziert intern alles in 1080i/25 (wie man hier übrigens nachlesen kann https://www.srgd.ch/de/aktuelles/2016/06/10/anpfiff-fur-ultra-high-definition-uhd/) und erst bevor es zu Satellit und Kabelnetzbetreiber geht wird das Signal in 720p encodiert (wie übrigens alle Sender der EBU, somit auch z.B. ZDF oder ORF) ob dies Sinn macht ist eine andere Geschichte...

Selbst das Hochgerechnete Signal sieht etwas besser aus, jedoch nicht wegen mehr Pixeln sondern der grösseren Bandbreite. Zum Vergleich ein SRF zwei HD ab Sat und Kabel rund 13Mbit/s, ZDF HD ab Astra bis 19Mbit/s, ORF im Kabel rund 10Mbit/s, SRF zwei bei Swisscom TV unter 10Mbit/s und SRF zwei UHD bei allen fast 28Mbit/s (inkl Tonspuren). Wer aber bei den Vergleichen einen frappanten Unterschied erwartet, wie dies beim Wechsel von analog auf digital der Fall war, wird aber trotzdem enttäuscht...

 
Super erklärt Colibri. So versteht es sogar der Laie, wie ich es einer bin. Es ist mir einfach nicht ganz klar, warum ein staatliches Fernsehen in 1080i mit 25 Bildern produziert. Und dies dann - vermutlich um eine bessere Qualität zu erreichen - auf 720p encodiert?

 
@magicfriend nun auch dies hat einen technischen Hintergrund aber bedarf etwas mehr Worten. 1080i (interlaced) besteht wie das frühere, analoge SD Signal aus 2 Halbbildern, welches pro Halbbild nur jede 2 Bildzeile enthält und abwechselnd dargestellt werden. Progressiv ist jeweils ein Vollbild welches in einem Bild alle möglichen Bildzeilen erhält. Man redet bei 1080i 25 eigentlich von 50 Halbbildern oder eben 25 ganzen. Bei 720p 50 entsprechend von 50 ganzen Bildern. Somit wäre für die Bildqualität eigentlich 1080p 50 mit 50 Vollbildern das perfekte HDTV Format (ist von mir etwas salopp zusammengefasst, für diejenigen die dies veranschaulicht haben möchten hier ein kleines Video). Nur ist es leider so, dass dies in der Studioproduktion rund das doppelte an Bandbreite benötigen würde wie 720p oder 1080i (rund 3Gbit/s anstelle 1.5Gbit/s). Wer im Detail interessiert kann sich hier über den HD SDI Standard schlau machen. Man müsste die ganze Verkabelung entweder verdoppeln oder auf Glas wechseln um den "3G" als neues Hausformat durchzusetzen. Mehr Bandbreite bedeutet zwangsläufig auch mehr Speicherplatz. Ich denke hier mussten die Sender in erster Linie einen Wirtschaftlichen entscheid fällen und eines der Formate 720p oder 1080i wählen. Bedenkt man, dass Flachbildschirme von sich aus Bilder nur progressiv darstellen können und bei der Einführung erster HD Geräte mit dem Label "HD ready", nur eine Auflösung von 1280 x 720p garantiert wurde (erst das Full HD Label brachte 1920 x 1080 Pixel) und man davon ausging, gerade bei Fussball durch den progressiv Standard die besseren Bilder liefern zu können, kann ich die Entscheidung nachvollziehen (hier noch eine Veranschaulichung von progressiv vs. interlace). Mittlerweile hat sich aber der Standard 1080i in der Produktion durchgesetzt und auch bei Fussball ist dies mit den heutigen Kameras kein Problem mehr, zudem wurde festgestellt, dass sich durch mehrfaches wandeln vom Übertragungswagen bis zum Playout mehr Verluste ergeben, wie wenn dies bereits im Hausformat hergestellt würde. Es ist gut möglich, dass sich die SRG eines Tages dazu entscheiden wird von 720p auf 1080i zu wechseln, aber vermutlich wird das von der EBU vorgegeben.

 
Die Antwort des CH Fernsehens ist nun eingetroffen:

Die Unternehmenseinheiten der SRG SSR produzieren in 1080i/25 und die gesamte Infrastruktur ist entsprechend aufgebaut. Da bei der Distribution ein besseres „Bandbreite zu Qualität“ Verhältnis bei 720p/50 besteht wird vor der Verbreitung eine Wandlung auf 720p/50 gemacht.

Da die Signale aus Paris in 1080i/25 kommen (bei HD Produktionen) und wir in 1080i/25 verarbeiten wird im Falle der UHD Verbreitung von nicht UHD Inhalten ein Transcoding von 1080i/25 nach 2160p/50 gemacht und kein Umweg über 720p/50.

D.h. wohl, dass das Bild von SRF 2 UHD auch bei normalen Sendungen besser ist, als das von SRF 2 HD ...