Riehen und die Kabelschlacht

smid

Super-Moderator
10. Dez. 2012
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In Riehen BS, aber auch anderen Dörfern ist ein Diskussion entstanden, wer das Kabelnetz betreiben oder besitzen soll. Kollege Wrzlbrnft äussert sich hier in einem Gastbeitrag.

Am 28. Februar stimmen die Einwohnerinnen und Einwohner in Riehen BS über die Zukunft des gemeindeeigenen «K-Netzes» (Kommunikationsnetzes) ab. Konkret geht es darum, welcher Provider künftig TV, Radio, Telefonie- und Internetdienste nach Riehen liefern soll. Geht es nach der Gemeinde Riehen, soll das Netz verkauft werden, und zwar an den Provider ImproWare aus Pratteln, der bereits diverse Gemeinden im Baselbiet sowie Kaiseraugst und Rheinfelden im Aargau versorgt. Aktuell sind über das K-Netz Riehen vollumfänglich die Dienste von UPC Cablecom verfügbar.
Ich als Gastverfasser dieses Beitrages habe lange Zeit im UPC-Netz in Basel-Stadt gelebt, seit einiger Zeit wohne ich nun in Binningen (seit April 2015 bei ImproWare, davor interGGA / Quickline) und habe damit sowohl Erfahrungen mit UPC, Quickline als auch ImproWare gemacht.
Es sei erwähnt, dass ich persönlich überhaupt kein Freund der ImproWare bin, hat sie mir hier im Frühling 2015 doch zahlreiche bei Quickline liebgewonnene TV- und Radiosender weggenommen (weswegen ich mittlerweile mangels Alternativen eher widerwillig bei einem langsamen DSL-Anschluss von Swisscom gelandet bin). Dennoch möchte ich den Versuch eines fairen und objektiven Vergleichs zwischen UPC und ImproWare sowie eine Vorhersage über die Auswirkungen eines Wechsels der Gemeinde Riehen wagen.

Weltkonzern vs. gefestigter lokaler Anbieter
Während UPC Cablecom als Teil von Liberty Global mittlerweile zu einem weltumspannenden Konzern gehört, handelt es sich bei ImproWare um ein KMU, das jedoch bei vielen bisherigen Kunden einen guten und zuverlässigen Ruf geniesst. Der Aufschrei war gross, als im Frühling verschiedene der «interGGA» angeschlossenen Gemeinden rund um Basel von ImproWare weg zu Quickline «zwangsmigriert» wurden. In Binningen beschloss der Gemeinderat gar, auf eigene Faust aus dem interGGA-Verbund auszusteigen ImproWare als Internet- und TV-Dienstleister zu behalten. Ende März 2015 wurde dieses Netz somit technisch an jenes der GGA Pratteln angeschlossen. In Dornach wurde kürzlich ebenfalls der interGGA-Ausstieg und die vollständige Rückkehr zu ImproWare im Laufe des Frühling beschlossen.
ImproWare scheint somit tatsächlich ein beliebter Provider zu sein, der von den Riehenern und Riehenerinnen mit Kusshand aufgenommen werden müsste, hat sich UPC Cablecom in den letzten 5-10 Jahren ja nicht gerade einen besonders guten Ruf erarbeitet (auch wenn der Beitragsschreiber selber eigentlich kaum schlechte Erfahrungen mit UPC gemacht hat). Auch in der aktuellen Diskussion um den Verkauf des K-Netzes Riehen hat sich UPC nicht grade mit Ruhm bekleckert.
Aber worin unterscheiden sich die beiden Anbieter überhaupt?
UPC verfügt über ein grosses Repertoire an TV- und Radiosendern, darunter auch zahlreiche (teils exklusive) Pay-TV-Programme, macht diese abseits des kostenlosen Basisangebots aber nur via Horizon-Mediabox oder der restriktionsbehafteten DigiCard im CI+-Verfahren zugänglich, wobei ich in «meiner» UPC-Zeit bis Mitte 2014 nie Probleme mit Aufnahmen auf meinem ARION AC-2710 VHD PRCI+ und dem Exportieren derselbigen hatte. Beim Internet werden mittlerweile bis zu 500 Mbit/s geboten, mit «UPC Wi-Free» stehen dem Kunden zehntausende WLAN-Hotspots in der Schweiz und den anderen UPC-Ländern frei zur Verfügung. Zusätzlich lässt sich wie z.B. beim Konkurrenten Swisscom das Festnetz-Abo auch mit einem vergünstigten Mobilfunk-Abo verknüpfen, welches technisch über die Netzinfrastruktur von Salt läuft.
ImproWare verfolgt hingegen eine wesentlich freiere Philosophie. Auf Grundverschlüsselung wird löblicherweise seit Beginn an verzichtet. Für fast alle Programme (einige italienische Sender ausgenommen) gilt der Ansatz «was für uns frei empfangbar ist, leiten wir auch frei weiter». So sind beispielsweise auch BBC Two HD oder zdf_neo HD frei und ohne jede Restriktion verfügbar. Für die (wenigen) via Thurcom bezogenen Pay-TV-Programme genügt nebst SmartCard ein Conax-Modul nach dem bewährten CI-Standard. Auch die HD-Sender der RTL- und der ProSiebenSat.1-Gruppe können hier ohne Einschränkungen entschlüsselt, aufgenommen und ggf. weiterverwertet werden. Als kleiner Kabler fehlt der ImproWare aber der Zugang zu grossen Pay-Content-Anbietern. Zwar sind die Pay-Programme der RTL-Gruppe, von Viacom und NBC Universal vertreten, andere grosse Namen wie Turner Entertainment (TNT Serie, Glitz, Cartoon Network, Boomerang), ProSieben FUN, kabel eins classics oder die HD-Versionen von Eurosport 1+2 fehlen jedoch. Auch werden neue TV-Sender oft erst mit Wochen oder Monaten Verzögerung aufgeschaltet. Puls 8 etwa gab es erst rund 2 Monate nach Sendestart, auf die HD-Versionen von DMAX, der Viacom-Programme VIVA/Comedy Central, Nickelodeon oder MTV musste man mitunter über 1 Jahr warten. Auch weitere «Gimmicks» wie ein verknüpftes Mobilangebot oder Wi-Free sucht man bei ImproWare vergebens. Eher wenig relevant dürfte für die meisten das stark reduzierte Angebot an digitalen Radiosendern sowie der Wegfall des Stingray-Music-Angebots (ehemals MusicChoice) sein.
Im Internet müssen Poweruser Abstriche beim Speed machen (300/15 Mbit/s statt 500/50 Mbit/s), hingegen kann bei ImproWare der Einsatz von Netflix-Content-Servern für manchen interessant sein. Das Streaming von Netflix-Inhalten dürfte damit spürbar stabiler und besser werden. Punkten kann ImproWare auch im Support-Bereich, wo Anfragen meinerseits in der Regel rasch und unkompliziert beantwortet wurden. Auch bei der Mindestvertragsdauer zeigt sich ImproWare oft wesentlich flexibler als UPC.

Zusatzkosten durch Wechsel
Vielen sauer aufstossen werden bestimmte einmalige Zusatzkosten, die sich durch den Providerwechsel ergäben. Verschiedene UPC-eigene Apparatschaften werden den Dienst in einem anderen Kabelnetz verweigern. Während auch ImproWare das Kabelmodem während der Vertragslaufzeit kostenlos zur Verfügung stellt, ist zu erwarten, dass Horizon- oder sonstige UPC-Mediaboxen kurze Zeit nach Umstellung nicht mehr nutzbar sind, da dort die Setup-ID von UPC fehlt, bzw. diese keine Authentifizierungssignale mehr für eingesetzte Smartcards erhalten. Auch auf Aufnahmen auf der Box kommt man danach voraussichtlich nicht mehr ran.
Auch die DigiCard wird danach nutzlos. Zwar sind bei ImproWare die allermeisten Programme ohnehin FTA empfangbar, wer aber weiterhin RTL oder ProSieben in HD sehen möchte, muss sich bei ImproWare ein Conax-Modul (CHF 59.-) sowie eine neue Smartcard (CHF 30.-) besorgen. Zumindest in meinem Fall in Binningen wurde bei der Umstellung nichts kostenfrei ersetzt und ich bin auf den Kosten für Modul + Quickline-Smartcard, die ich nicht mal 1 Jahr nutzen konnte, sitzen geblieben.

Wie sieht es preislich aus?
Anbei möchte ich drei Beispiele auflisten (günstigstes Abo, „Durschschnittsnutzer“ und Poweruser/teuerstes Abo) (Stand: 18.1.2016)
Vergleich günstigste Abos:
UPC Kombination Basic Internet + Basic Phone 0.- CHF
(2/0,2 Mbit/s unl.; 70 TV-Sender; kein Replay; keine Telefon-Flat)
ImproWare Due Light: 19.90 CHF
(20/2 Mbit/s 4 GB; 180 TV-Sender; kein Replay; unl. CH-Telefonie zus. 9.90 CHF)
UPC bietet ihr Basispaket „kostenlos“ an (hinzu kommt sowohl vor als auch voraussichtlich nach dem Providerwechsel die Grundgebühr von 17.- CHF/Monat), dieses liefert mit 2/0,2 Mbit/s aber eine äusserst bescheidene Geschwindigkeit, wie sie Anfang der 00er-Jahre noch Standard war. Bei ImproWare geht es ab 20/2 Mbit/s los, diese Dienstleistung kostet 19.90 CHF im Monat. Zusätzlich existiert bei diesem ImproWare-Abo ein Datenlimit von 4 GB. Jedes weitere MB wird mit 0.008 CHF veranschlagt (maximal aber 45 CHF).
Beim TV-Angebot handelt es sich sowohl bei UPC als auch bei ImproWare um die ohnehin frei eingespeisten Programme, die so oder so ohne irgendwelche Zusatzboxen, DigiCards oder ähnlichem Zubehör empfangbar sind. Diese können auch empfangen werden, wenn überhaupt keines der Internet- oder Telefonieangebote genutzt wird (DVB-C-tauglicher Fernseher und natürlich ein aktiver Kabelanschluss vorausgesetzt).

Vergleich „Durchschnitts“-Kombinutzer (TV / Telefon / Internet)
UPC Horizon Start Trio: 79 CHF
(100/10 Mbit/s; 135 TV-Sender; Replay 30h; unlimitierte CH-Telefonie)
ImproWare Tre Economy Pro 82.90 CHF
(75/7 Mbit/s; 180 TV-Sender*; Replay 7 Tage; unl. CH-Telefonie zus. 9.90 CHF)
ImproWare Tre Premium Pro 102.90 CHF
(150/10 Mbit/s; 180 TV-Sender*; Replay 7 Tage; unlimierte CH-Telefonie)
* = jeweils 1 Pay-TV-Paket kostenlos enthalten (je nach Paket zusätzlich zwischen 4-8 weitere Sender)
Die Angebote von UPC und ImproWare für den „Durchschnittsuser“ lassen sich nur bedingt vergleichen. Tendenziell ist aber in beiden Fällen von höheren Kosten auszugehen. Während die Anzahl empfangbarer TV-Programme aufgrund der nicht angewandten Grundverschlüsselung wesentlich steigt, ist für Internetdienste und Telefonie auch hier in jedem Fall mehr zu bezahlen.

Vergleich Poweruser (teuerste Abos)
UPC Horizon Super Trio: 129 CHF
(500/50 Mbit/s; 180 TV-Sender; Replay 7 Tage; unlimitierte Telefonie CH und 33 weitere Länder)
ImproWare Tre Power Pro: 120.90 CHF
(300/15 Mbit/s; 180 TV-Sender*; Replay 7 Tage; unlimitierte Telefonie CH – keine int. Flat)
Während UPC bereits 500 Mbit/s anbietet, schafft es ImproWare nur auf 300 Mbit/s. Der Upload bei ImproWare ist sogar noch wesentlich geringer (15 Mbit/s statt 50 Mbit/s). Dafür ist das teuerste Angebot bei ImproWare auch monatlich rund 8 CHF günstiger. Für Netflix-Freunde kann hingegen der bereits oben in diesem Beitrag angesprochene Einsatz von Netflix-Content-Servern interessant sein.
Die oben angegebenen Vergleiche sind lediglich verallgemeinernde Beispiele, für den einzelnen Kunden kann es je nach Bedürfnissen auch zu günstigeren oder teureren Tarifen kommen, insbesondere wenn man auch das UPC-Mobilfunkangebot nutzt oder sich für die Nutzung der Wi-Free-Hotspots interessiert. Wer selber wissen will, welches Angebot sich mit einem Providerwechsel für ihn / sie verbessert oder verschlechtert, wird unter fündig.

Fazit
Allgemein bleibt zu sagen, dass neben der vermutlich gleichbleibenden Grundgebühr die Angebote von ImproWare eher teurer, der Kundensupport und das frei verfügbare TV-Angebot jedoch besser als bei UPC sind. Sicher ist auch die Verwurzelung als lokaler, „blockfreier“ Provider in Basel-Land sympathisch. Ebenfalls ist wie erwähnt damit zu rechnen, dass gewisse Hardware-Komponenten kostenpflichtig ersetzt werden müssen. Auch ein Suchlauf auf dem TV-Gerät sowie ggf. die Gewöhnung an neue Programmplatz-Nummern wird nach dem Wechsel unumgänglich sein.
UPC hingegen trumpft mit günstigeren Preisen, schnellerem Internetspeed, attraktiveren Pay-TV-Inhalten sowie innovativen Ideen wie das Wi-Free-Angebot im Ausland auf, gängelt seine Kunden aber mit Horizon-TV-Boxen bzw. der DigiCard mit ihren (bislang zugegeben nur spärlich eingesetzten) Aufnahme-/Wiedergaberestriktionen. Und letztlich mag UPC Cablecom als Teil des weltweit tätigen Liberty-Global-Konzerns so manchem ein eher mulmiges Gefühl bereiten.
Wie die Riehenerinnen und Riehener Ende Februar letztlich entscheiden, kann ich aus meiner „Binninger Warte“ freilich nicht beurteilen. Beide Provider haben ihre Vor- und Nachteile. Vom TV-/Radio- und Internetangebot sowie den technischen Innovationen her wäre es UPC Cablecom, von meiner politischen Einstellung sowie unter der Berücksichtigung der geringeren technischen Restriktionen gesehen ist es ImproWare.

Teleclub HD
Ganz davon abgesehen bleibt zum Schluss noch zu erwähnen: Sowohl bei UPC Cablecom als auch bei ImproWare kann auch das Teleclub-HD-Angebot abonniert werden. In beiden Fällen aber dasselbe gegenüber Swisscom TV stark kastrierte, aber trotzdem teurere Kabelangebot.

Der Beitrag Riehen und die Kabelschlacht erschien zuerst auf digichris.info.

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In Riehen BS, aber auch anderen Dörfern ist ein Diskussion entstanden, wer das Kabelnetz betreiben oder besitzen soll.


Diese Diskussion in den Dörfern findet 20 Jahre zu spät statt. Ich verstehe diesen - seit ein, zwei Jahren existierenden - Aktionismus verschiedener Gemeinden nicht. Es ist zu spät!

Glasfaser steht vielerorts vor der Tür. Da wählt nicht die Gemeinde(-versammlung) den Anbieter, sondern der Endkunde.

Die Behörden haben jahrzehntelang geschlafen und damit den Konzentrationsprozess der Kabelnetze auf einige wenige Anbieter nicht nur geduldet, sondern auch stillschweigend gefördert. FTTH behebt dieses Übel. 

Also - liebe Gemeinden: Vergesst Eure Kabelnetze und steckt Eure Energie lieber in den zügigen Ausbau von Glasfaser. Eure Einwohner werden es zu Schätzen wissen.

 
Gerade deswegen werden sich viele Gemeinden hüten, den Glasfaserausbau von sich aus zu forcieren. Man will ja den örtlichen, lukrativen Kabler nicht konkurrenzieren.

 
Diese Diskussion in den Dörfern findet 20 Jahre zu spät statt. Ich verstehe diesen - seit ein, zwei Jahren existierenden - Aktionismus verschiedener Gemeinden nicht. Es ist zu spät!

Glasfaser steht vielerorts vor der Tür. Da wählt nicht die Gemeinde(-versammlung) den Anbieter, sondern der Endkunde.

Die Behörden haben jahrzehntelang geschlafen und damit den Konzentrationsprozess der Kabelnetze auf einige wenige Anbieter nicht nur geduldet, sondern auch stillschweigend gefördert. FTTH behebt dieses Übel. 

Also - liebe Gemeinden: Vergesst Eure Kabelnetze und steckt Eure Energie lieber in den zügigen Ausbau von Glasfaser. Eure Einwohner werden es zu Schätzen wissen.


Ja, die Diskussion wird zu spät geführt. Und klar wurde jahrzehntelang geschlafen.

Aber die Gemeinde(-versammlung) sind die Endkunden.

 
Man kann ja auch das Kabelnetz als Startpunkt für FTTH nehmen. Die Netze sind ja hybrid, man muss nur die paar letzten hundert Meter verglasen.

 
Wieso? Das war damals die Aussage von Localnet (sie hätten ja schon quasi bis zu mir nach Hause Fiber.. es fehlten lediglich 50 Meter) - die bauen mittlerweile über 10 Jahre ein FTTH Netz. Broadcast hat eh keine Zukunft, und wenn alles all-IP ist, kannst du z.B. vom Node xPON fahren. Genauso wirds ja Swisscom machen für die Leute die heute nur FTTS bekommen.

 
Bei mir (Raum SH-Enklave) ist es auch so, das der Kabelverbieter praktisch bis zu den NODs bereits mit Glasfaser arbeitet...

Dabei könnten ausgerechnet Dörfer von der Variante "EKZ" profitieren; und zwar indem pro Dorf eine Zentrale gebaut wird, wo Telefon, Fernsehen etc ankommen; und von jener Zentrale aus dann die Häuser mit FTTH versorgt werden...

Gerade Kabel-TV wurde ja über zusätzliche Schächte "reingezogen", und nicht durch die gleichen Kanäle wie Telefon, wobei auch jene ja ziemlich ...dynamisch/chaotisch... gewachsen sind (wenn man pech hat, hat man in einem Block zwei DSLAMs, einer steht nebenan, der andere 2km weit weg mit entsprechenden Auswirkungen)...

D.h. anstatt für Telefon und Kabel je zwei "Baustellenrisiken" zu haben, könnte man EINEN Kanal mit Glasfaser nehmen - und den Rest raus; und die Kunden entscheiden dann, wer in der Zentrale "gestöpselt" wird.

Ohne das pro Anbieter ein neuer Kanal gelegt werden muss (vgl. TelCo-Privatisierung: bis die Anbieter sich das Material von Swisscom anmieten durften gabs kaum Ausbau - weil nicht jeder Anbieter eine eigene Zuleitung ziehen wollte...

So käm auch der Ausbau von FTTH gerade auf dem Land endlich in Schwung (kann/will nicht jeder in der Stadt wohnen, aber ev. doch von gewissen Angeboten profitieren) - lieber ein Netz auf das alle drauf können, statt ein Netz bei dem nur der eine Anbieter drauf ist... DAS gäb wenigstens Wettbewerb...

Und mit nur einer Zentrale die versorgt werden müsste, kann man auch gleich "fette gebündelte Leitungen" legen, statt viele Kleine, die dann auch bald am Limit sind...

Naja, der Traum eines kleinen Nichttechnikers, oder ;-)

 
Gemäss barfi.ch wird das K-Netz Riehen ab 2017 neu von ImproWare betrieben. Die Stimmberechtigten haben mit 66% einem Verkauf an ImproWare zugestimmt.

Ich wünsche den Riehenern hiermit viel Vergnügen beim Hardware-Tausch, überwiegend teurerem Internet sowie dem Verlust der meisten Pay-TV-Sender des Comfort-Pakets.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich behaupte mal, der ganz grosse Teil weiss gar nicht, was der Wechsel alles an technischen Änderungen mit sich bringt. Dies wurde nach meinen Beobachtungen gar nie kommuniziert oder sonst wie zur Sprache gebracht.

 
Natürlich nicht. An diesen Gemeindeversammlungen nehmen - bei allem Respekt - meist die älteren Generationen teil und die wissen gar nicht, was ein modernes Netz ausmacht. Die sahen einfach nur die kurzfristigen Versprechungen, die gemacht wurden. Lese da "Verkauf". Also hat man das Netz an Improware verkauft. Da gibts wohl noch ein paar "Batzeli" ins "Kässeli" und alle die neben ein paar Mbit Internet und vier TV-Sendern etwas mehr wollen, schauen in die Röhre. Aber so läuft das halt. Gemeinden sollten es sich langsam verinnerlichen, dass Kommunikationsnetze auch einen Standortvorteil darstellen können.

Aber es gibt ja dann auch noch einen Mitbewerber als Anlaufstelle <_<

 
Ich fasse es nicht. Wie kann man nur zur Improware wollen? Freiwillig?! Wenn ich solche Ergebnisse anschaue, dann schleicht sich bei mir immer der Gedanke an "Vetterli-Wirtschafts" ein und ich sinniere wer wem wieviel Geld unter der Hand gegeben hat.

 
Ich kenne diese Improware ja nur hier aus dem Forum und von ihrer Webseite. Allerdings reicht das, dass mir die Haare zu Berge stehen. Ist ja irgendwie auch Beschiss; da kauft man einen vernünftigen Fernseher und kann das Gerät kaum nutzen wegen diesem Steinzeit-Provider. Das sind nicht Kunden, das sind Opfer.

 
Zur Wahrung der Neutralität und Ausgewogenheit: ;)  

Grundsätzlich lässt sich ein neues TV-Gerät mit ImproWare erst mal ausgiebiger nutzen, da wesentlich mehr Programme FTA zu empfangen sind und die spärlichen Pay-TV-Programme auch "nur" im CI-Standard verschlüsselt werden, ähnlich wie bei Quickline. Was für die Riehener vor allem wegfällt, sind Programme aus dem Comfort-Paket, viele digitale Radios, Bundle-Angebote mit Mobile oder die kostenlose Nutzung von UPC-Free-WiFi-Hotspot im In- und Ausland.

Replay mit providereigener Box wird von beiden Anbietern in etwa ähnlichem Umfang angeboten.

Poweruser müssen zudem Abstriche bei der Internetgeschwindigkeit machen. UPC liefert bis zu 500 Mbit/s, ImproWare maximal 300 Mbit/s. Netflix-Freunde dürften mit ImproWare mehr Freude haben, da dort auf die Netflix-Content-Server-Infrastruktur von Init7 zurückgegriffen wird. Auch der Support ist in der Regel schneller und unkomplizierter - sofern das Problem nicht grade am Wochenende oder über die Feiertage auftritt. Dann ist nämlich niemand erreichbar.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du sagt ja selber es mangelt an (pay) HD Sendern. Pro 7 HD haben sie ja zum Glück. Erstaunlicherweise sogar gratis im Gegensatz zu quickline.

 
Genau. Die ProSiebenSat.1-Programme (ausgenommen ProSieben MAXX HD) sowie jene der RTL-Gruppe können ohne Abo-Kosten in HD bezogen werden. Allerdings müssen Conax-Modul sowie ImproWare-Smartcard neu gekauft werden. Etwaige Ermässigungen, weil ich zuvor Modul und Smartcard von Quickline hatte, gab es für mich nicht. Würde mich wundern, wenn es beim Switch in Riehen anders käme.

 
Pro 7 Maxx (und eben TLC) sind bei quickline aus unerklärlichen Gründen auch nicht HD. Die ganzen "init7-Vorteile" sind vielleicht auch eher theoretisch. Habe hier beim netflix Gebrauch bisher keine Probleme festgestellt.