Playstation 2 empfängt Digital-TV

roman70

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01. Jan. 1970
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Im Streit um zu teure Empfangsgeräte für Digital-TV hält Siemens Schweiz eine mögliche Lösung bereit. Der Konzern hat ein Programm entwickelt, dank dem eine Spielkonsole digitale Fernseh-Signale empfangen kann.

Jon Mettler

Der Auftrag kam vom Stammhaus in Deutschland. Die Entwicklungsabteilung von Siemens Schweiz sollte aufzeigen, inwieweit sich mit einer normalen Spielkonsole digitales Fernsehen empfangen lässt. Der Hintergedanke: Warum nicht ein Gerät, das bereits in vielen Haushalten steht, in eine so genannte Set-Top-Box umfunktionieren? Die Kunden könnten dann umrüsten und müssten nicht in ein neues Empfangsgerät investieren.

Den Forschern von Siemens ist es denn auch gelungen, ein entsprechendes Programm für die Playstation 2 (PS2) von Sony zu entwickeln. «Die PS2 ist mit weltweit 105 Millionen verkauften Geräten die verbreitetste Spielkonsole. Deshalb haben wir uns darauf konzentriert», sagt Entwickler Walter Schweizer.

Die Software mit Namen «Codec H.264» wird wie ein Spiel in die Konsole eingelegt, und der Empfang von digitalem Fernsehen wird möglich. Siemens sieht Vermarktungsmöglichkeiten bei Telekomfirmen, die in den TV-Markt einsteigen wollen. «Es braucht einen attraktiven Zugang zum Markt, und das geschieht durch preiswerte Set-Top-Boxen», so Schweizer. Derzeit muss sich Cablecom den Vorwurf gefallen lassen, zu viel fürs kostenpflichtige digitale Programm zu verlangen, in das der Kabelnetzbetreiber populäre analoge Sender wie BBC Prime und TVE verbannt hat. Wer diese Kanäle digital schauen will, zahlt neben der monatlichen Grundgebühr von 21 Franken auch 25 Franken Miete für die Set-Top-Box.

Cablecom-Sprecher Stephan Howeg bestätigt den Trend, wonach Fernseher, Spielkonsole und Empfangsgerät immer mehr miteinander verschmelzen. Alternativen zur Set-Top-Box stehen für Cablecom derzeit aber nicht zur Debatte. Howeg: «Erst einmal müssen wir die Digitalisierung des TVs umsetzen. Das heisst, die Verbreitung der Empfangsgeräte muss grösser sein. Auch müssen die Boxen über gewisse Grundfunktionen verfügen. Erst mit einer höheren Verbreitung fallen die Preise.»

Swisscom will noch in diesem Jahr Fernsehen übers Internet anbieten. «Wir betrachten Alternativen zur Set-Top-Box als Möglichkeit, sie haben aber keine Priorität», sagt Firmensprecher Sepp Huber. Er betont, dass der Kauf einer Playstation 2 teurer zu stehen kommt als eine neue Set-Top-Box. Als Preismodell fürs eigene TV schwebt Swisscom eine monatliche Pauschale vor, in der Angebot und Miete fürs Empfangsgerät inbegriffen sind. Über den Tarif schweigt sich der Konzern aus. Details zur Kommerzalisierung des PS2-Programms gibt Siemens keine bekannt. Pikant ist, dass der Technologiekonzern auch Set-Top-Boxen herstellt. Konkurrenz zu den eigenen Produkten sieht Siemens nicht, weil beim PS2-Programm die Machbarkeit im Vodergrund steht. Die Verantwortlichen betrachten die Software als Ergänzung, da die Margen bei den Set-Top-Boxen fallen und Alternativen lukrativ sein könnten.

Status als Spieleentwickler

Um die Software für die PS2 zu entwickeln, brauchte Siemens eine spezielle Erlaubnis von Sony. Der deutsche Konzern wird vom japanischen Konsolenhersteller als Spieleentwickler geführt. Am Verkauf der Konsolen verdient Sony wenig. Die Einnahmen fliessen via Lizenzkosten für die Spiele. Sollte Siemens den «Codec H.264» je auf den Markt bringen, müsste die Firma ebenfalls Lizenzgebühren an Sony zahlen.

www.bielertagblatt.ch

 
Hmmm, das ist irgendwie komisch.

-Die PS2 bräuchte einen Antenneneingang, wie teuer der wohl sein würde?

-h.264 tönt ganz nach HDTV, würde mich überraschen, wenn der PS2 Prozzi das schaffen würde. Ist ja nicht mehr der jüngste und ein PC braucht um die 3GHz dafür.

-ich finde die News nur im Bieler Tagblatt (google News), hat jemand noch genauere Infos?

 
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