Matchentscheidend ist doch ob, was für ein modell auch immer die Lösung sein soll, es einem Anbieter ermöglicht, eigene Infrastruktur zu bauen. Da hab ich meine Zweifel. im Weko Dokument, steht auf Seite 3 gibt es eine graphische Darstellung was das Modell beinhaltet. Hier mal die bestehende Variante wo Swisscom P2MP gebaut hat. Ich hab gelb markiert, was gegenüber dem bisherigen P2MP Bau notwendig wäre:
Beim Passiven POP steht: in der Regel 200-2000 Nutzungseinheiten (0-5 passive POPs pro Netz). Also ich hab das RIESIGE Fragezeichen. Best case: 2000 Nutzungseinheiten pro passiver POP und max 5 passive POPs. 2000x5 = 10000. Was wenn eine Ortschaft mehr als 10k Anschlüsse hat? Dann gibts doch mehr passive POPs. Und, 2000 Nutzungseinheiten ist best case. Wieviel sind es durchschnittlich? 200+2000/2 = 1100? 500? Bei 1100 und 5 POPs decken wir nur noch 5500 Nutzungseinheiten ab. Bei 500 Nutzungseinheiten pro POP nur noch 2500 Nutzungseinheiten. Meines Wissens nach sind wir lange davon entfernt dass jede Ortschaft mit weniger als 10000 Nutzungseinheiten (best case) bereits eine Lösung hat. Ergo würde das bedeutet, dass für jede grössere Ortschaft nicht 0-5 passive POPs, sondern potentiell viel mehr passive POPs ausgerüstet werden müssten. D.h. das Ding skaliert zwar besser als wenn jeder Anbieter in jedem FTTS Schacht eine eigenen Splitter montieren muss, aber wesentlich schlechter als die Lösung mit 1 Zentrale pro Ortschaft (in Grossstädten sind es auch mehrere). Je mehr POPs ausgerüstet werden müssen, desto weniger rechnet sich das Modell.
Interessant finde ich auch, dass das Dokument nur 3 Provider erwähnt: Swisscom, Sunrise und Salt. Ist es nicht denkbar, dass dieses Modell für genau die 3 Anbieter gedacht ist? In der NZZ steht dazu:
Sunrise, der Hauptrivale der Swisscom, wäre ein idealer Partner für die Pläne von SFN.
Das ist übrigens noch die andere Variante, wenn der Kabelnetzbetreiber oder ein Stromunternehmen (gibts das - Energieversorger der P2MP baut?) baut, und Swisscom übers Rangiermodell angeschlossen wäre
Mir erscheint das so, als ob hier das Baumodell der Kabler die PON bauen (I'm looking at you, Quickline Partners..) 1:1 bestehen bleibt, mit Anschlussmöglichkeit für Swisscom. Swisscom hat in der Vergangenheit aber wenig Interesse gezeigt, sich auf nicht selbstgebauten Netzen anzuschliessen (steht auch so im NZZ Artikel).