Fiber-Ausbau in der Schweiz

Übrigens gibt es einen Zusammenhang von Mobile- und Fest-Netz. Die neuen 5G Antennen sollen so schnell sein, dass man sie über Glasfaser anbinden muss. Ergo: Ohne gut ausgebautes Glasfasernetz gibt es auch kein gut ausgebautes 5G Mobilnetz!

z.B. in Deutschland, wo man mit dem Glasfaser Ausbau hintendrein ist, wird man so auch beim 5G Mobilnetz in Probleme laufen...

 
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Ein Glasfaser-Anschluss von einer 5G-Basisstation wird wohl deutlich rentabler sein als der von Privathaushalten.

Als ISP würde ich ohne Förderung auch keinen Finger krumm machen. In ländlichen Gegenden mit mässiger Bevölkerungsdichte liegen die Kosten um ein Haus mit FTTH zu erschliessen bei ca. 5000.-. Da kann man sich selber ausrechnen wie lange das bei einem Abo-Preis von 50-100.- laufen muss bis es rentiert.

 
Übrigens gibt es einen Zusammenhang von Mobile- und Fest-Netz. Die neuen 5G Antennen sollen so schnell sein, dass man sie über Glasfaser anbinden muss. Ergo: Ohne gut ausgebautes Glasfasernetz gibt es auch kein gut ausgebautes 5G Mobilnetz!

z.B. in Deutschland, wo man mit dem Glasfaser Ausbau hintendrein ist, wird man so auch beim 5G Mobilnetz in Probleme laufen...
Das Problem ist Fibre bis in die Wohnung und nicht bis an den Ort wo die Antenne steht - bis da wird schon heute normalerweise mit Glas verbunden. Die Telefonzentrale wird genauso heute meist mit Glas angebunden sein und dann gehts mit Kupfer weiter

 
Ich bin ein Befürworter des vollständigen Glasfaserausbaus in der Schweiz. Man sollte dies jedoch immer differenziert betrachten.

Die Schweiz hat historisch bedingt sehr viele Kabelnetze, welche mit DOCSIS 3.1 bereits heute "Gigabit" kompatibel sind. Kabelnetze liefern hochwertige Signalqualität und definierte Signalstärken, sind aber hochgradig aktiv und teuer im Unterhalt. Daher verbauen die Betreiber seit Jahrzehnten Glasfasern und entsprechende Signalwandler/Nodes, da sich ein Verstärker alle paar 100 Meter einfach nicht lohnt.  

Durch G.fast können jetzt auch bestehende Klingeldraht-Netze (alias Telefonnetze) aufgewertet werden. Wie zerstückelt und inhomogen ein solcher Ausbau aussieht, kann jeder an Hand des Checker (www.swisscom.ch/checker) und Google Maps (für "zufällige" Adressen") in Ausbaugebieten wie Olten, Romanshorn, Reiden, St.Erhard, Knuttwil etc. selber anschauen. Es ist einfach eine reine Katastrophe und schlichte Lotterie, wie viel Bandbreite man wirklich erhält. Die versprochenen 500/100 Mbit/s kriegen nur die wenigsten. Desweiteren kann die Bandbreite mit den Jahren, der Wetter- und Mondlage auch noch sinken (https://community.swisscom.ch/t5/Internet/Internetleitung-langsamer-als-früher/td-p/526293). Leider können sich in den Kupferkäbeli mit all seinen Klemmen, Lötstellen, Ummantelungen, Bridge-Taps etc. so einige Störquellen einschleichen. Es ist einfach kein geeignetes Signalübertragungsmedium, sondern wurde für die reine analoge Telefonie (POTS) entwickelt und gebaut! Nur Glasfaser bietet eine leistungsstarke, zukunftssichere, zuverlässige und energieeffiziente Übertragung von Daten. Telefon- und Coax-Netze wurden NIE zum Zwecke einer bidirektionalen und breitbandigen digitalen Datenübertragung gebaut. 

 
Da bin ich völlig gegenteiliger Meinung... lieber mit der Glasfaser mal möglichst flächendeckend in die Nähe der Häuser und später dann IN die Häuser - weil genau DAS ja dann der Monsteraufwand ist!

Here we go, auf dem Lande... weitaus mehr als DOCSIS 3.1 mir bieten kann und NICHT Shared!!!

Bildschirmfoto 2018-03-21 um 20.41.46.png

Und wenn die Hausinstallation schlecht ist, wird sie mit Glasfaser auch nicht besser - ganz sicher nicht ohne Investitionen des Eigentümers.

Gruss

Tosci

 
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Solche Aussagen bitte immer mit Quelle... (nein 20min genügt nicht)! 
Es handelt sich hier um meine persönliche Meinung. Wäre mir neu das man ein persönliche Meinung neuerdings mit einer Quelle belegen muss?

Ich hatte die Möglichkeit eine wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema zu lesen. Aber da du dich auch mit dem Thema beschäftigst, wirst du wohl genügend seriöse Quellen im Internet dazu finden.

Aufhalten werden wir die Technologie sicherlich nicht können. Schon gar nicht im Businessbereich. Die Frage wird einfach sein, ob unsere Politik dem Druck standhalten wird, damit es für uns Menschen einigermassen gesund bleibt.

Ich durfte übrigens kürzlich an einem Medienevent teilnehmen wo 5G in der Industrie getestet wurde:

https://www.ypsomed.ch/medien-investoren/medienmitteilungen/news-details/items/swisscom-und-ypsomed-testen-5g-erstmals-im-produktionsbetrieb.html

Gruss, Daintree

 
Da bin ich völlig gegenteiliger Meinung... lieber mit der Glasfaser mal möglichst flächendeckend in die Nähe der Häuser und später dann IN die Häuser - weil genau DAS ja dann der Monsteraufwand ist!

Here we go, auf dem Lande... weitaus mehr als DOCSIS 3.1 mir bieten kann und NICHT Shared!!!

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Und wenn die Hausinstallation schlecht ist, wird sie mit Glasfaser auch nicht besser - ganz sicher nicht ohne Investitionen des Eigentümers.

Gruss

Tosci
Verstehe ich was nicht? Docsis 3.1 gibts doch in anderen Ländern (Korea, Japan) schon mit 1 Gbit down und 500 MBit up. Die Spezifikationen von 3.1 sind 10 Gbit/s down und 1-2 Gbit/s up - wo genau sollen also deine 600/150 gut sein? Da schläft jedem mit Glas das Gesicht ein bei solchen Werten. Dazu darfst du gerne noch den Preis einer solchen Leitung dazu schreiben - zu schlagen ist nicht Salt die das irgendwie refinanzieren - messen wir uns also z.B. an Init 7 für 64 CHF Giga Symmetrisch. 

 
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Here we go, auf dem Lande... weitaus mehr als DOCSIS 3.1 mir bieten kann und NICHT Shared!!!

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Da kannst du dich glücklich schätzen. In unserer Gemeinde (2100 Einwohner) gibt es nicht mal FTTS und wird es in den nächsten mindestens 4 Jahren auch nicht geben, O-Ton Swisscom: "25/5 ist doch ziemlich schnell."

g.fast ist eine verschwendete Investition, wenn das ganze Equipment in einigen Jahren wieder raus und durch Glasfaser ersetzt werden soll.

 
Verstehe ich was nicht? Docsis 3.1 gibts doch in anderen Ländern (Korea, Japan) schon mit 1 Gbit up und 500 MBit down. Die Spezifikationen von 3.1 sind 10 Gbit/s down und 1-2 Gbit/s up - wo genau sollen also deine 600/150 gut sein? Da schläft jedem mit Glas das Gesicht ein bei solchen Werten
Gegenfrage: Was ist an 600/150 "not shared" über den Klingeldraht schlecht? Ich spreche hier über Tatsachen und nicht darüber, was möglich wäre! BTW: Ich habe beide Kabel im Hause und "vollgas" in Betrieb - also auch DOCSIS 3.1 ;-)

 
Gegenfrage: Was ist an 600/150 "not shared" über den Klingeldraht schlecht? Ich spreche hier über Tatsachen und nicht darüber, was möglich wäre! BTW: Ich habe beide Kabel im Hause und "vollgas" in Betrieb - also auch DOCSIS 3.1 ;-)
Du hast es ja gesagt - der zwei adrige Kupferdraht ist das Problem. Extrem Störanfällig und das was du hier postest ist der Idealfall, das weisst du genau. 

 
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Da kannst du dich glücklich schätzen. In unserer Gemeinde (2100 Einwohner) gibt es nicht mal FTTS und wird es in den nächsten mindestens 4 Jahren auch nicht geben, O-Ton Swisscom: "25/5 ist doch ziemlich schnell."

g.fast ist eine verschwendete Investition, wenn das ganze Equipment in einigen Jahren wieder raus und durch Glasfaser ersetzt werden soll.
Finde ich eben nicht, das Glas wurde ja trotzdem in die Strasse gezogen, scheinbar unterschätzen hier einige den baulichen Aufwand und die zur Verfügung stehenden Ressourcen (und damit meine ich nicht das Geld) enorm...

 
Du hast es ja gesagt - der zwei adrige Kupferdraht ist das Problem. Extrem Störanfällig und das was du hier postest ist der Idealfall, das weisst du genau. 
Ich habe aber auch beim TV-Kabel den Idealfall, aber bei Weitem keine ideale Endlösung... halbe Bandbreite und Shared - dazu von Haus aus schlechtes Wifi und Hardware (anderes Thema!)

 
Shared ist es immer. Auch der pure Glasfaseranschluss ist schlussendlich auf dem Uplink shared.

 
Gegenfrage: Was ist an 600/150 "not shared" über den Klingeldraht schlecht? Ich spreche hier über Tatsachen und nicht darüber, was möglich wäre! BTW: Ich habe beide Kabel im Hause und "vollgas" in Betrieb - also auch DOCSIS 3.1 ;-)
Welcher Anbieter bietet aktuell DOCSIS 3.1? Ausser du bist Quickline Testkunde. Am besten belassen wir die Diskussion Klingeldraht vs. geschirmter Kupferdraht. Beide Medien sind in der neuen digitalen Welt nur noch Dinosaurier! Mit dem Klingeldraht nimmt die Signalqualität und damit die erreichte Bandbreite erheblich zwischen uCAN und CPM/Modem des Kunden ab. Im Kabelnetz muss von Haus aus eine konstante und gute Signalqualität und -stärke herrschen, daher wird die Bandbreite am Endgerät auch voll erreicht, kann aber zu Spitzenzeiten abnehmen, da ein Shared-Medium. 

Der Glasfaserausbau von Swisscom würde auch auf GPON basieren, quasi dem optischen Pendant zum Kabelnetz und auch ein shared medium. 

 
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Ich habe aber auch beim TV-Kabel den Idealfall, aber bei Weitem keine ideale Endlösung... halbe Bandbreite und Shared - dazu von Haus aus schlechtes Wifi und Hardware (anderes Thema!)
Das hat aber nicht mit der Technik zu tun - das hat damit zu tun, dass dein Provider dir nicht mehr liefern möchte. Technisch isch mit Docsis 3.1 viel viel mehr möglich als auf dem Zweidraht Kupferdrähtchen

 
Da bin ich völlig gegenteiliger Meinung... lieber mit der Glasfaser mal möglichst flächendeckend in die Nähe der Häuser und später dann IN die Häuser - weil genau DAS ja dann der Monsteraufwand ist!
Würde ich vom Implementierungsprozess sofort auch unterschreiben.

Aber da ist noch die Politik.

In Australien hat man genau diesen Ansatz verfolgt (Fiber zur Kopfstation, von dort mit Koax weiter). Und man hat dann aufgehört - aus parteipolitischen Überlegungen (Budgetkürzungen - "unsere Partei kann Glasfaser günstiger verlegen") heraus. Das "National Broadband Network" ist deshalb zum Gespött der Australier geworden. 100MBit zu überhöhten Preisen - nach dem Ausbau (vorher gabs ja nur ADSL). Und wenn man weiss, dass der deutsche Telekom-Chef vor ein paar Monaten mit seinem Gefolge diese Musterimplementierung vor Ort angeschaut hat und seither Vectoring als die Zukunft anpreist, dann fürchte ich mich vor einem derartigen Etappenausbau hierzulande, der ebenfalls wohl nie fertiggestellt würde.

Falls Interesse, hier ein ~6Min Video eines Australischen Comedian, der das Problem Politik vs. Internet-Ausbau in Australien lustig erläutert:



 
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Welcher Anbieter bietet aktuell DOCSIS 3.1? Ausser du bist Quickline Testkunde. Am besten belassen wir die Diskussion Klingeldraht vs. geschirmter Kupferdraht. Beide Medien sind in der neuen [COLOR= rgb(0, 153, 0)]digitalen[/COLOR] Welt nur noch Dinosaurier! Mit dem Klingeldraht nimmt die Signalqualität und damit die erreichte Bandbreite erheblich zwischen uCAN und CPM/Modem des Kunden ab. Im Kabelnetz muss von Haus aus eine konstante und gute Signalqualität und -stärke herrschen, daher wird die Bandbreite am Endgerät auch voll erreicht, kann aber zu Spitzenzeiten abnehmen, da ein Shared-Medium. 

Der Glasfaserausbau von Swisscom würde auch auf GPON basieren, quasi dem optischen Pendant zum Kabelnetz und auch ein shared medium. 
Ich spreche halt lieber von der Praxis als von dem, was wir alle denn heute gerne hätten! Im Büro habe ich Glasfaser 1/1gbit synchron - und ich stelle bei KEINER Anwendung einen Unterschied fest! Ob Streaming, FTP oder bei Downloads. Beim Surfen und Mailen ja logischerweise eh nicht.

Klar, mir wäre auch lieber gewesen, man hätte mir gleich Glas reingezogen - aber was solls? Immerhin hat jetzt das ganze Dorf (4'500 Einwohner) eine breite, sehr gute Versorgung! Wir können drei oder mehr Swisscom TV-Boxen mit UHD betreiben und haben auch dann immer noch mehr als genügend Bandbreite für weitere Anwendungen. Für heute und morgen stimmt es - was uns übermorgen bringt, werden wir noch sehen!

 
Um es mit den Worten von Fred Künzel zu sagen:

Ähnlich sieht das Fredy Künzler, Geschäftsführer des Internetanbieters Init7 und Mitglied des Grossen Gemeinderats in Winterthur: «Ich glaube, dass in ein paar Jahren alle Gemeinden ohne FTTH einen Standortnachteil haben werden.» Mit dem Entscheid für FTTS «zementiere» man eine «uralte Kupfertechnologie». Er sieht vor allem im Bereich von «Home Office» oder sogenannten Cloud-Anwendungen in Zukunft einen Nachteil bei schlechten Internetverbindungen. Den Vorteil des FTTS, das nun in Elgg, Hofstetten und Hagenbuch eingeführt wird, schätzt Künzler als gering ein: «Es ist ein aufgemotztes DSL.» Die Swisscom denke sehr kurzfristig, weil für sie nur der schnelle Profit relevant sei. «Vor hundert Jahren hat man auch nicht gesagt, dass gewisse Gebiete nicht mit Strom versorgt werden sollen, nur weil es für die paar Leute nicht rentiert.» Heute sollte man laut Künzler bezüglich dem Glasfasernetz gleich handeln wie damals. Dass vor allem wirtschaftliche Überlegungen hinter dem eingeschränkten Ausbau stecken, bestätigt auch Swisscom-Sprecher Armin Schädeli, der einen «wirtschaftlich sinnvollen Ausbau» als Ziel der Planung nennt.

Dass die Glasfaser in Kürze abgelöst wird und sich deshalb eine Investition nicht lohnen würde, schlägt Künzler in den Wind: «In unserem Leben werden wir kein alternatives Medium zur Glasfaser mehr erleben. Das kann ich mit Garantie sagen.» Auch Geschäftsführer Stefan Suremann vom Winterthurer Ingenieurbüro Strukturwerk GmbH, der die Gemeinden bei dem Breitbandausbau beraten hat, sagt: «Alle Experten sind sich einig, dass die einzig nachhaltige Technologie Glasfaser ist, die bis in die Liegenschaften gezogen wird.»

 
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.... in ein paar Jahren... eben! Und bis dahin ist und bleibt Fredy leider ein Nischenplayer für Freaks, ohne wirklich coole Produkte. Ausser man ist Bandbreitengeil und glücklicher Besitzer eines verdammten Glasfaserkabels ;-)