Das Tablet im Flugzeug – ein Skandal?

smid

Super-Moderator
10. Dez. 2012
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Die Sprachfunktion von meinem Handy nutze ich im ÖV höchst selten. Informationen wie “Ich bin um 19 Uhr da” teile ich in der Regel per SMS oder WhatsApp mit. Wenn ich wirklich mal telefonieren muss, dann versuche ich das auf ein paar Sätze zu begrenzen. Ich kann verstehen, dass viele Leute nicht erfahren wollen, was der Mitfahrer in der letzten Nacht gemacht hat.

Ich kann aber Leute nicht verstehen, die offenbar ein Problem haben, wenn ich auf meinem iPad oder S4 rumtippe. Die Geräusche dürften zu vernachlässigen sein. Sich über Smartphone Zombies aufregen – wie lächerlich, egoistisch und hinterwäldlerisch.

Jetzt hört man, dass man im Flugzeug die Vorschriften für elektronische Geräte lockern will. Vorschriften? Ja, es kann auf einem 90 Minuten Flug schon mal passieren, dass man seinen Kindle (im Offline Modus) fast eine Stunde nicht nutzen darf. Der Nachbar aber darf sein Buch gleich auspacken.

Natürlich sollte man während der Startphase die Geräte sicher verstauen. Aber danach spricht in meinen Augen nichts dagegen, den Tagi auf dem iPad zu lesen. Daher befürworte ich eine Lockerung der Vorschriften. Die Risiken solcher Geräte dürften fast bei 0 liegen. Ich bin auch gar nicht sicher, ob man die Vorschriften auch für Geräte lockern will, die “Funkkontakt” haben. Geht es allenfalls einfach generell um elektronische Geräte?

Die Sprachtelefonie? Da gibt es wohl auch noch technische Probleme. Ich habe hier schon mal geschrieben, dass es nur schon auf dem Uetliberg kaum möglich ist, Daten zu übertragen. Das dürfte in der Luft noch schwieriger sein. Zudem ist so ein Flugzeug sehr schnell unterwegs. Ich glaube der Zellenwechsel dürfte für einige Gesprächsabbrüche führen.

So werden wir wohl mehr Leute sehen, die auf ihrem Tablet etwas lesen, aber wohl kaum jemanden hören, der im Flugzeug sein Mobile nutzt.

Somit: Viel Panik um nichts. Aber Hauptsache die Wutbürger durften sich mal wieder in den Talkbacks austoben.

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