Eine paar Sachen zu Netflix

smid

Super-Moderator
10. Dez. 2012
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Ich wollte ja schon länger etwas über Netflix schreiben aber irgendwie kam ich nie dazu. Es begann damit, dass Netflix im Januar angekündigt hat, VPN und DNS Unblocker zu sperren. Es ging nicht lange, da berichteten erste Nutzer davon, dass sie nur noch ihr eigenes Angebot sehen können oder komische Fehler bekommen würden.

Auch bei mir war es so, dass gewisse Inhalte nicht mehr abgespielt werden konnten. Allerdings weiss ich nicht, ob das tatsächlich ein Block von Netflix war, oder die Probleme von UPC.

Wenn man die Statistiken der Provider anschaut, die Netflix jeden Monat veröffentlicht, so sieht man, dass Swisscom und UPC ziemlich deftig abgestürzt sind. Es war teilweise so schlimm, dass man zur Stosszeit kaum einen Inhalt abspielen konnte.

Sowohl UPC als auch Swisscom wollten in den Beiträgen nicht wirklich etwas sagen, trotz grossem Frust der Kunden. Fredy Künzler befasste sich natürlich auch mit dem Thema.

Als ich letzte Woche Netflix wieder getestet habe, war die Geschwindigkeit wieder normal. Innerhalb von kurzer Zeit hatte in die HD Auflösung (Ich habe „nur“ das mittlere Abo). Ob das jetzt Zufall ist? Die Suche ging weiter und man bemerkte, dass es jetzt offenbar ein direktes Peering zwischen UPC und Netflix gab.  Gewissheit brachte Künzler dann mit diesem Tweet. Solange alles wieder flüssig läuft ist die Welt wieder in Ordnung. Es scheint als hätte UPC vor Swisscom reagiert, was mich freut.

Gehen wir nochmals zurück zum DNS Unblocker. Ich nutze noch immer Unotelly. Dieser scheint jetzt auch wieder zu funktionieren und das bei voller Bandbreite.

Wieso aber Netflix überhaupt etwas gegen diese Dienste macht? Immerhin sind solche Kunden ja zahlende Kunden. Um das zu verstehen müssen wir die typischen Gesichter der Rechteverwerter kennen – zum Beispiel Herr Bush oder Frau Turcke – die ihre eigene Tochter als Diebin bezeichnet – weil sie ein VPN nutzt.

Der „Terror“ der Rechtemafia geht aber weiter. So hat mir Unotelly mitgeteilt, dass man ab sofort kein PayPal für die Bezahlung mehr benutzen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, das PayPal einfach so den Stecker zieht. Man erreicht auch eine neue Dimension, bis jetzt war man nur gegen OneClick Hoster vorgegangen und die sind sicherlich grauer als ein Unblocker.

Ein neuer Dienst (Ob ihn Herr Bush auch schliessen lassen will) zeigt jetzt, wo es welche Inhalte gibt. So findet man raus, dass es die Simpsons zum Beispiel nirgends zu stremen gibt.

Wenn ich jetzt ein bisschen durch Vorschläge des Dienstes klicke, scheint es, als wären viele Filme zwar in LATAM verfügbar, in Europa fehlen sie aber ganz. Ich habe jetzt natürlich keine wissenschaftliche Studie durchgeführt.
Bei meiner Suche fand ich auch ein paar lustige Sachen. So kann man Die Hard 3 (der in New York) streamen, der erste Teil (der mit dem Hochhaus) aber nicht. Logik steckt in der Vergabe der Rechte wohl kaum drinnen, es handelt sich immerhin um einen Film der schon fast 30 Jahre alt ist.

Auf jeden Fall zeigt diese Website, wie abstrus das heutige Rechtesystem ist. Ob es mit Netflix besser wird? Vielleicht schon. Nur muss ich mir, wenn ich die neue Sendung von Clarkson ansehen will halt auch noch einen Amazon Prime Account zulegen – wenn das in der Schweiz überhaupt gehen wird.

Der Beitrag Eine paar Sachen zu Netflix erschien zuerst auf digichris.info.

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Guter Artikel.

Als Swisscom Kunde kann ich sagen. Die Content Mafia beginnt bei Swisscom bereits beim Peering :D