South Park – Staffel 20

smid

Super-Moderator
10. Dez. 2012
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Die Staffel 20 von South Park ging kürzlich zu Ende. Positiv: Die Folgen waren innerhalb von kurzer Zeit auch hier verfügbar, sowohl im TV als auch online (Original mit UT). Dieser Post enthält Spoiler, wer die Staffel also noch sehen will, sollte aufhören weiterzulesen.

Auch in dieser Staffel zog sich die Handlung über alle 10 Folgen. Dies wurde dieses Mal aber zum Problem.

Es beginnt dort, wo es in Staffel 19 aufhörte. Garrison und Jenner wollen Präsident werden. Garrison ist ganz klar Trump nachempfunden und hat den Übernamen Giant Douche. Clinton ist das Turd Sandwich (Hatten wir früher schon). Zwei Szenen sind hier genial: Garrison erinnert sich nicht an seine Wahlversprechen und Clinton scheint nicht grad eine gute Kandidatin zu sein.

Hier liegt das Hauptproblem der Staffel: Fast alle Demoskopen als auch die Autoren rechneten mit einem Sieg von Clinton. Damit wurde die Handlung in den letzten Folgen total aus dem Ruder laufen lassen.

Grundsätzlich gab es auch viel zu viele Handlungsstränge. Einer dieser waren die Memberberries. Das sind so eine Art Trauben mit berauschender Wirkung. Zusätzlich können diese sprechen. Ja, sprechen und sie lassen immer böse Sprüche raus, die klar aus dem Trump Lager kommen müssen. Der Sinn hat sich nicht wirklich erschlossen. Offenbar können diese Leute beeinflussen, dass sie den neuen Star Wars Film gut finden und eben auch Garrison wählen würden. Am Schluss machen sie sich gar selbständig und schliessen sich zusammen um nach Washington zu gehen. Aufgeklärt wird diese Story auch nicht. In einer der letzten Szenen sieht man Präsident Garrison im Oval Office und jede Menge solcher Memberberries, die offenbar auf seine Kommandos warten. Werden wir die in den nächsten Staffeln nochmals sehen?
Man hätte sie in meinen Augen einfach weglassen können.

Die Sache mit dem Internet und Trolling. Ich fand diese Story echt witzig. Doch, ich bin ja auch ein Nerd. Ein Kollege, der eben kein Nerd ist, hat sich auch entsprechend genervt über diese Elemente, da sie ihm zu viel Platz eingenommen haben. Die Sache mit «Ich lösche meinen Twitter Account» habe ich in meiner Timeline auch schon mehrmals erlebt. Ob die Autoren aber am Schluss bereuten, so intensiv auf das Thema Trolling einzugehen? Kyle sagt „This isn’t South Park. What’s happened to us? We used to have a challenge and deal with it, then move on to the next one. Now we’ve just been dealing with trolling and Internet stuff over and over, week after week, and I don’t know about you, but I’m gettingn pretty sick of it!“
Ein Nerdjoke ist auch das Rickrolling. Allerdings hätte einmal gereicht.

Lustig auch die Sache mit der «Internet History». So wird in einer Stadt die Internet History aller Einwohner veröffentlicht. So dann der Satz eines Reporters «We also understand that nearly everyone within Fort Collins who was married is now divorced.”

Nun gut, im Finale lösen sich einige Stränge auf. Das geht dann aber so schnell. SpaceX von Elon Musk fliegt in die Luft und das Internet wird einfach mal gelöscht. Es ist nicht klar, wie es in Staffel 21 weitergeht. Der Titel der Episode „The End of Serialization as We Know It“ könnte darauf hinweisen, dass man keine zusammenhängenden Episoden mehr macht.

South Park ist nicht 24, wo wir uns an viele parallele Handlungen gewöhnt waren. Ich finde es durchaus OK, wenn man eine Story (zum Beispiel Randy ist Lorde) über eine Staffel zieht, nimmt man aber so viele Handlungen wie in dieser Staffel, dann hat man mit den 10 Folgen die 20 Minuten gehen einfach zu wenig Zeit.

Es gab aber in der Tat ein paar schöne Details. Gerade dieses TrollTrace.com welches eben die Internet History von jedem veröffentlichen will. Deren Gründer ist Lennart Bedrager und Bedrager ist dänisch und bedeutet Betrüger. Die Hyme von Trolltrace ist offenbar in Dänemark jedem Kind bekannt. Es gab diverse kleine Gags, so zum Beispiel die angeblichen Vorlieben von Gerald.

Es gab in der Staffel zwar ein paar Szenen, wo ich laut lachen musste, aber da die Handlung doch ziemlich verwirrend war, würde ich die Staffel nur mit einer 3.75 bewerten.

Auf YouTube gibt es übrigens diverse Rants gegen die Staffel. Ich scheine mit meiner Meinung also nicht alleine zu sein. Siehe hier, hier, da und hier.

Der Schlussgag aber ist genial und typisch für South Park. Das Internet wurde also komplett gelöscht, also sind alle «Sünden» der Vergangenheit verschwunden. Das erste E-Mail ist dann, man glaubt es kaum, wieder Trolling. Ich hab nochmals laut lachen müssen.

Der Beitrag South Park – Staffel 20 erschien zuerst auf digichris.info.

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