Gedanken...

olifaessler

Super-Moderator
23. März 2006
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Folgende Worte habe ich heute wiedermal gefunden in einer Pressemitteilung der Swisscable:

"Es sind die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz, die einmal mehr unter zu hohen Preisen oder der fehlenden Wahlmöglichkeit leiden. Falls für die Kabelnetzbetreiber der Zugang zu kostengünstigen und attraktiven Inhalten weiterhin blockiert ist, führt dies aus Sicht der Kabelbranche zu einer Wettbewerbsverzerrung und ist medienpolitisch äusserst bedenklich. Mit dem Entscheid der Weko besteht zudem die Gefahr, dass die Entwicklung des digitalen Fernsehens in der Schweiz erneut blockiert wird."

Da habe ich mich zuerst fast einen Moment lang gewundert. Seit wann sollte die Swisscable plötzlich auf unserer Seite stehen? Doch das Pamphlet richtet sich gegen den Entscheid der WEKO, die im März dieses Jahres den Zusammenschluss von Swisscom und Cinetrade gutgeheissen hatte. Ist schon lächerlich, oder? Swisscable und Cablecom machen den Mitbewerbern genau die Vorwüfe, die sie eigentlich gegen sich selber richten sollten. Offene Netze, öffentlich zugängliche Plattform, Standardisierte Technik, alle anderen sind Wettbewerbsbehinderer, desshalb müsse man sie verbieten, bla bla bla bla.... mir wird schon wieder schlecht...

(die ganze Pressemitteilung von damals: http://www.swisscable.ch/article/article.php3?art=912 )

 
Ja, es ist leider traurig, dass die Swisscable theoretisch das Richtige sagt, aber diese Argumente irgendwie umkehrt und dazu verwendet, ein geschlossenes, monopolistisches System à la Cablecom aufzubauen.

 
Und wenn man noch weiter rumstöbert auf den Swisscable Seiten findet man solche tollen Aussagen wie:

"Swisscable ist der Ansicht, dass die vertikale Verbindung von attraktiven Inhalten und modernen, flächendeckenden Infrastrukturen dem Wettbewerb schadet."

(zu finden in http://www.swisscable.ch/article/article.php3?art=986 )

So einnen B***S*** hab ich noch selten gelesen... Wenigstens ist jetzt klar, wieso the firm keine attraktiven Inhalte anbietet, denn sowas schadet ja nur dem Wettbewerb...