Als ich
@tosci's Blogeintrag las, musste ich erstmal laut lachen. Da hat sich jemand auf wutbürgerliche Art den Frust von der Seele geschrieben. Wie lange es wohl geht, bis
@smid und
@Köbi sich melden?
Zu seinen chronologischen Aussagen:
a) Wenn jemand 5 Minuten warten muss, ist das eine verdammte Zumutung
Alleine das angebliche Beispiel mit dem Swisscom-Shop führt das Argument ad absurdum.
Ich kenne keinen Swisscom-Shop in der Ostschweiz, bei dem man nicht mindestens 15 Minuten wartet. Selbst wenn niemand im Shop bedient wird, leuchtet die eigene Nummer grundsätzlich eine gefühlte Ewigkeit lang nicht auf. Wer sich da erdreistet, einen Shop-Mitarbeiter einfach so anzusprechen, weiss, was es heisst eine (Null-)Nummer zu sein.
5 Minuten warten sind lächerlich kurz. Man sieht sich das Angebot an, irgend ein neues Handy gibt es immer. Vielleicht braucht man noch Couverts? Weihnachskarten? Gutscheine? Meistens trifft man sogar noch jemanden, grüsst sich, tauscht ein paar Worte aus.
b ) Poststelle Solothurn nicht legal mit Auto erreichbar
Ich kenne die Situation vor Ort nicht. Muss ich auch nicht. Den 50kg-Drucker lasse ich mir nach Hause, ins Geschäft oder eine der vielen Abholstellen in der Nähe liefern. Dort hat es garantiert Parkplätze.
c) Poststelle betreibt Cross-Selling
Da die Poststellen durch Pakete abgeben alleine nicht rentieren, versuchen sie weiteren Umsatz durch Cross-Selling zu generieren. Kann man gut oder schlecht finden. Wenn die Kundin vor Dir aber Interesse an einem Euro Millions-Los hat, ist es ihr gutes Recht sich beraten zu lassen. Egal ob Du hinter ihr in der Warteschlange laut schnaufst.
d) Ein Schweizer Unternehmen schickt Millionen nach Indien
Drückt da ein kleiner Rassist durch? Oder ein Nationalist? Können Inder nicht oder nur schlechter programmieren als Du? In unserer weltoffenen Schweiz wirst Du Dir doch kein Gärtchendenken leisten?
e) Poststellen abbauen
Du hast vergessen wie die Swisscom die Telefonzellen abbaut! In jeder Poststelle. Da stehen jetzt z.B. Bücher-Tausch-Ecken. «Gewinnmaximierung auf Biegen und Brechen, wo es nur geht.» Abbau also nur bei der Post?
f) «Schon nur wegen dieser verblödeten Werbung werde ich der Post so weit wie das irgendwie möglich ist, keinen Rappen mehr bringen!»
Herrlich. Weils so wunderbar ist: Bei der verblödeten Werbung von SRF oder Swisscom ist das eine nötige Einnahmequelle zur [beliebiges nationales Vielfalt-Sprach-Solidaritäts-Thema einfügen]. Beim «Saftladen [Post, den tosci] überhaupt nicht interessiert und [er] so wenig wie möglich damit zu tun haben will» ist das natürlich ganz was anderes.
Deshalb kann ich Deinem Schluss
g) «mir fällt wahrlich, auch nach längerem Überlegen keine dümmere Institution ein als die Post»
nicht zustimmen. Den diese Institutionen gibt es. Z.B. in Vereinsform oder in 51% Staatsbesitz. Nur so als Beispiele.