105 ohne DAB+

smid

Super-Moderator
10. Dez. 2012
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105 ist also gerettet, von Roger Schawinski. Das hat man schnell gemerkt, eine der ersten Aktionen war es, den Sender via DAB+ abzuschalten. Damit hat man viele Hörer verärgert. Schliesslich hat 105 bei der Aufschaltung auf DAB+ massiv Werbung gemacht und viele Zuhörer haben sich nur wegen 105 ein DAB+ Radio gekauft.

Mittlerweile gibt es eine Stellungnahme zum DAB+ aus.

Stellungnahme von Roger Schawinski zu DAB+

105 ist weiterhin auf UKW, per Internet und als einziges Privatradio in der ganzen Schweiz auf Kabel zu empfangen. Zurzeit wird das Programm nicht auf DAB+ verbreitet. Dies hat interne Gründe. Zu einem späteren Zeitpunkt wird entschieden, ob der DAB+-Weg wieder gewählt werden soll. Deshalb bitten wir um etwas Geduld. Gleichzeitig werden wir sofort alle Anstrengungen unternehmen, dass das Gebiet, in dem 105 per UKW empfangen werden kann, massiv vergrössert wird. Damit könnte die potentielle Hörerschaft unseres Senders auf einen Schlag in grossem Stil erweitert werden.

Das find ich absoluter Quark. Schlauer wäre es sicher mal gewesen, DAB+ zu erhalten, technisch sollte das kein Problem sein. Dann kann man in Ruhe schauen, wie gross der Anteil über DAB+ ist. Aber „interne Gründe“ tönt fast so lustig, wie die Argumente von Teleclub für ihr riesiges Senderlogo.

Dann die Sache mit UKW. Schawinski selbst sollte wissen, dass alle UKW Frequenzen belegt sind. Neue Konzessionen werden nicht mehr vergeben. Er hat Glück gehabt, dass er die UKW Frequenz übernehmen konnte. Ich frage mich also: Wie kann man ein grösseres Gebiet erreichen?

Eine Variante wäre, dass 105 auf dem Uetliberg geht und Radio 1 auf den Zürichberg. Das erste Problem: Darf er das? Ich kenne da die Lage zu wenig. Auf dem Uetliberg wäre man zwar im Kanton Zürich gut zu empfangen, aber Ort wie Bern oder Chur, wo sich viele Fans gemeldet haben, können so auch nicht versorgt werden. Da gibt es eben nur DAB+.

In den Kommentaren auf Facebook wurden die DAB+ Fans teilweise für doof gehalten. Immer wieder wurde auch die Alternative Stream genannt. Da gibt es aber ein paar Probleme. Streaming Protokolle sind bei vielen Büro PC gesperrt. Viele Netzadmins würden wohl den zusätzlichen Traffic nicht unbedingt schätzen.

Auch ich hab eine Infinity Flat. Aber wenn man mal hochrechnet, was für Traffic da zusammenkommt, ist man schnell bei 10GB. Flat heisst zwar Flat, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Provider bei so viel Traffic nicht mal einschreiten werden. Zudem ist die Lösung ein gebastel. Es gibt natürlich Bluetooth Lautsprecher. Aber was, wenn der Besitzer des Handy eine Nachricht bekommt? Dann plingt und plongt es schön im Lautsprecher. Telefonieren wird er wohl auch nicht müssen.

Es gibt noch eine andere Gefahr: Auf DAB+ hatte 105 wenig Konkurrenten. Virus und je nach Lage Couleur 3 oder Das Ding. Per Stream hat man plötzlich mehrere Tausned Stationen, auf die man sich verirren kann. Oder man hört gleich Spotify oder Napster.

Ich kann also weder den Entscheid, noch die Begründung nachvollziehen. Für mich war das Radio “Nice To have”, aber kein “must-have”. Aber als Konsequenz werde ich, und nicht nur ich, 105 in Zukunft meiden. Auf verrauschtes UKW kann ich verzichten.

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