Quickline Monopol

Wenn man sich die Vorstösse von init7 anschaut, dann geht es nie darum, dass sie möglichst niedrige Preise bekommen, sonder nur, dass die Kalkulation fair ist - was das heisst, hab ich in meinem obigen Beispiel ausgeführt.
Ja, klingt zwar gut, entspricht nur nicht so ganz den Tatsachen. Im Beispiel hier kann man ersehen, was Init7 unter "fairer Kalkulation" versteht.





Und auch sein kürzlicher "Sieg" hier: https://www.nzz.ch/wirtschaft/glasfasernetz-rueffel-fuer-das-ewz-wegen-diskriminierenden-preisen-ld.1496978  hat m.E. einige Fragezeichen. Salt und Sunrise machen +/- auch das gleiche wie Init7 mit dem Layer 1 ( https://www.gemeinderat-zuerich.ch/Geschaefte/detailansicht-geschaeft/Dokument/c5b274c7-2cbd-400c-bb95-d34e2eaef80e/2019_0285.pdf , allerdings haben die natürlich wohl aufgrund ihrer Grösse ganz andere Konditionen erhalten. Beschwerden bei Gerichten bzw. Aufrufe wg. "Ungerechtigkeit" hört man von den beiden nicht.

Init7 kommt mir eher so vor, als erwarte er als "kleiner Hanswurst", dass er die gleichen Konditionen im "Einkauf" wie Coop bei Nestle erhält, und schwafelt dann irgendwas von "Gerechtigkeit"/"Fairness", die dankbare Masche im gegenwärtigen Zeitgeist, wie in seinem diesbezüglich vollgemüllten Twitter Account nachgelesen werden kann.  Glücklicherweise besteht ja daneben doch noch sowas wie "Marktwirtschaft" ...

 
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Init7 kommt mir eher so vor, als erwarte er als "kleiner Hanswurst", dass er die gleichen Konditionen im "Einkauf" wie Coop bei Nestle erhält, und schwafelt dann irgendwas von "Gerechtigkeit"/"Fairness", die dankbare Masche im gegenwärtigen Zeitgeist, wie in seinem diesbezüglich vollgemüllten Twitter Account nachgelesen werden kann.  Glücklicherweise besteht ja daneben doch noch sowas wie "Marktwirtschaft" ...
Nochmals zum besseren Verständnis von "Marktwirtschaft" und "Marktmissbrauch":

Wir haben in der Schweiz im Bereich Retail ein funktionierendes Duopol, Coop und Migros kämpfen - über die ganze CH betrachtet - in demselben Markt gegeneinander. Dazu kommen einige kleinere Player, die den Markt ergänzen. Letztendlich hat der Konsument eine freie Wahl, wo er seine Konsumgüter einkauft (u.a. auch im Ausland). Das ist eine funktionierende Marktwirtschaft.

Bei Layer-1- und Layer-2-Glasfaseranbieter bildet sich aktuell zusehends eine Situation, in der die Layer-1-Anbieter (a) entweder keine weitere Provider auf sein Netz lässt (Quickline), (b) es technisch nur eingeschränkt oder garnicht möglich ist, mehrere Layer-2-Anbieter auf dem Netz zu haben (GPON "FTTX") oder (b) der Markteintritt eines Mittbewerbers durch die Preisgestaltung der Layer-1-Anbieter von deren eigenen Layer-2-Produkten erschwert/verunmöglicht wird (siehe mein Beisp. oben mit der Brücke). Das nennt man dann, je nach Ausprägung, "Marktmissbrauch".

Letzteres willst Du aus volkswirtschaftlicher Sicht verhindern, es beschränkt den Wettbewerb und verhindert langfristig Innovation.

 
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@Error33: Die Situation bei QL geht eher Richtung xPON Anbieter. Bei Localnet z.B. gibts auch dieses Hardware Dingens dass ich mir mal genauer anschauen muss - bin aber ziemlich sicher das ist ebenfalls PON, und kein FTTH. Da entsteht dann die lustige Situation wo du am gleichen Ort z.B. echtes P2P FTTH haben kannst und P2M PON (Beispiel Burgdorf - Swisscom hat einen Standteil mit echtem FTTH ausgebaut, dann auf FTTS umgeschwenkt als keine Zusammenarbeit mit Localnet zustande kam), und je nachdem kriegst du oder eben nicht alternative Anbieter (in Burgdorf kriegst du im Swisscom ausgebauten Gebiet andere Anbieter, im Localnet ausgebauten Gebiet nicht).

Natürlich müsste man jetzt etwas weiter hinter die Kulissen sehen ob wirklich niemand aufs Netz gelassen wird, oder diese aufgrund der Netztopologie nicht mitmachen. Es gibt ja verschiedene Drittanbieter: Fiber7 macht nur P2P Layer1. Salt macht P2M auf P2P Layer1 Infrastruktur (in Burgdorf kriegst du gemäss Checker Salt Fiber dort wo Swisscom gebaut hat). Sunrise macht je nach Ort P2P Layer1 oder BBCS (falls der UPC Kauf durchgeht wird BBCS wo möglich durch Cable und 5G ersetzt). Dann gibts noch ein paar regionale (hat VTX jemals auf Fiber was gemacht? Bei DSL haben sie ja ULL gemacht wenn ich es korrekt im Kopf habe, dann hätten wir SolNet im Bereich Solothurn und Zürich als L1 Anbieter), und schlussendlich die Reseller die auf L2 (EWs) bzw. L3 (BBCS) aufsetzen je nachdem was gerade verfügbar ist.

@berdi23Hast du dir schon mal überlegt wieso Anbieter auch andere auf ihre Infrastruktur lassen? Aktuell gibt es keine gesetzliche Regulierung - niemand muss den Mittbewerb auf sein Netz lassen. Aber frag dich mal wieso in X Branchen Anbieter Produkte für andere in ihren Fabriken herstellen, wieso es MVNOs gibt, etc. Das Zauberwort heisst Auslastung. Ist immer noch besser wen du den Mittbewerb belieferst und dafür mitverdienst, also wenn der Kunde komplett weg ist. Gerüchten nach soll Swisscom über Sunrise TV gar nicht so unglücklich gewesen sein - schliesslich verdienen sie trotzdem an jedem Anschluss mit, und dank Multicast CAP noch ganz ansehlich (beim Launch des Produktes noch mehr als heute).

Wenn eine Gemeinde massiv Geld in die Finger nimmt um eine langfristige Investition in ihr Kommunikationsnetz zu investieren (das musst du über jahrzehnte anschauen wie Error33 vorgerechnet hat), ist es in der Regel auch in ihrem Interesse dass die Investition zum bestmöglichen Standortvorteil gereicht. Quickline z.B. ist nicht gerade sehr innovativ (war jahrelang selber bei denen). Die 2. Faser kriegt niemand geschenkt, da muss man kräftig abdrücken. Swisscom hat aber genauso den Monopoltrieb wie die Kabler - das erklärt wieso Swisscom lieber pseudo Fiber baut als eine bestehende Faser zu mieten. Ich kennen keinen Fall wo Swisscom eine Faser einfach mietet - dort wo sie nicht selbst oder in Kooperation gebaut haben, gibts nix. Das ist ein firmenpolitischer Entscheid - ob das gut oder schlecht ist sei dahingestellt. 

QL selber baut ja keine Netze (bzw. Endkundennetze), die bauen die lokalen Netzbetreiber. Im Beispiel Burgdorf die Localnet. Da 100%ig im Besitz der Stadt, darf man sich als Einwohner durchaus fragen wieso zwar im 4 Fasern Modell gebaut wird, aber kein alternativer Anbieter die Faser überhaupt mieten kann. Ich denke über kurz oder lang werden die Kabler da auch aufmachen müssen - es ist nicht gerade sinnvoll doppelt mit Glasfaser zu überbauen (und spätestens wenn Swisscom mit den xGPON Ausbau startet (voraussichtlich ab 2022) steht das dann im Raum). Ist immer noch besser die 10-15 Stutz pro Monat und Leitung für L1 Fiber zu erhalten als gar nix (womit wir wieder beim Grund wären wieso Anbieter ihre Infrastruktur weitervermieten).

 
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Ich habe das ganze mal durch die verschiedenen Anbieter durchlaufen lassen.

Inet7 sagt dass Sie keinen Zugang bekommen (die habe ich direkt kontaktiert). Salt, Swisscom, Sunrise und Co. habe ich durch die Webabfrage laufen lassen, die sagen lediglich, dass Sie an der Adresse kein Fibre anbieten sondern nur Kupfer. Da bin ich bei max. 100mbit, was ein Witz ist, da ich jetzt bereits bei (teuren und wenig innovativen) 250mbit bin.

 
Nochmals zum besseren Verständnis von "Marktwirtschaft" und "Marktmissbrauch": 
Denke, es ist eher deine Lesart, die nicht unbedingt zum "allgemeinen Verständnis" beiträgt.

Das nennt man dann, je nach Ausprägung, "Marktmissbrauch".
Das sagst du. Ich nenne es eben gerade "Marktwirtschaft". Schliesse mich auch obigen NZZ-Artikel an, was der Stadtrat dazu sagt. War eben Pech für Init7 als kleiner Player, dass selbst die EWZ hier dem (von Swisscom vorgegebenen) "Markt" nachkommen muss bzw. sich daran anpasst (eben nur dem Layer 2 "Geschäft").

Das Telecom Feld ist m.E. gerade dadurch gekennzeichnet, dass es NICHT in einem marktwirtschaftlichen Umfeld stattfindet, allenfalls ein paar wettbewerbsförderliche Elemente davon reinspielen. Swisscom wurde zwar 1997 erwachsen, konnte sich ins "gemachte Nest setzen", wohnt aber noch heute bei Mutti Staat. Die als Mehrheitsaktionär schon schaut, dass ihrem Büebli ja kein Ungemach passiert. Wenn jemand sich je wirklich der Marktwirtschaft stellen musste, dann am ehesten noch die Kabelanbieter, wie UPC und eben auch Quickline, die natürlich ihre Trümpfe (sprich Alleinstellungsmerkmale) ausspielen wollen.

Künzler/Init7 fordert in neomarxistischem Anflug m.E. nichts weniger als staatlich garantierte Preise, hier dass SEINE Layer 1 Preise tiefer sein sollen als die von Layer 2, egal was darum herum passiert. Reitet auf der Welle des "politischen (korrekten?)", da eben auch die EWs bis zu einem gewissen Grad "politisiert" sind, und man da dem vielleicht per Verwaltungsgerichte beikommen kann. Hoffe sehr dass er verliert.

Es gab diese etwas bizarre Fragebögen zum Kauf von UPC durch Sunrise an die anderen Anbieter. Sind leider nur die von Init7 und "Internet Group" (noch nie davon gehört!) bekannt geworden. Wo durch beide in erster Linie hervorgeht, welche "Wünschbarkeiten" diese zwei kleine Anbieter haben, eine Auflistung von dem, was IHNEN geschäftlich in den Kram passt ...
Die Antworten von Init7 finde ich allerdings noch recht aufschlussreich, weil da (unbeabsichtig?) fast mehr von sich geschrieben wird, die eigene wirtschaftliche Situation umschrieben wird.
https://drive.google.com/file/d/1AXmygjTLsnAgmOBH3QSPRG9-PyoPJgHO/view
https://twitter.com/schulerswiss/status/1134755872318656512

 
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Ich habe ein Ubiquity Netz aufgebaut und habe einen Edgerouter X SFP, diesen würde ich gerne mit Fibre-Modul ausbauen und nicht das Huawei-Modem von Quickline verwenden
Genau das Bedürfnis habe ich auch. Hat das jemand gemacht? Es braucht natürlich ein GPON-SFP-Modul, die sind zwar exotisch aber erhältlich, z.B. von FS. Quickline setzt mancherorts Zwangsrouter mit SFP ein, den Genexis Platinum.

Allerdings sind nicht alle SFP-Module mit allen Routern kompatibel, deshalb die Frage nach Erfahrungswerten. Ist es möglich, dass man als Fallback trotzdem das Huawei benutzen kann, falls es nicht klappt mit SFP?