Killt UPC die Marke Cablecom nun ganz?

pascha

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21. Apr. 2009
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ZÜRICH - Morgen Dienstag informiert CEO Eric Tveter in Wallisellen über den neuen Namen. Er wird wohl nur noch aus drei Buchstaben bestehen.

Der TV-Kabelriese Cablecom hat eine über 20 Jahre alte Geschichte, die von schnellen Internetleitungen und Problemen beim Kundensupport geprägt ist.

2005 platzt der geplante Börsengang in letzter Sekunde und Cablceom wird an das US-Unternehmen Liberty Global verkauft, das schon die Telekom-Firma UPC besitzt.

Im Jahr 2011 sollte Cablecom eigentlich wie viele andere Ländergesellschaften von Liberty Global (z.B. Österreich) ebenfalls zu UPC umbenannt werden. Jedoch entschliesst man sich an der breit bekannten Marke cablecom festzuhalten. Aus Cablecom wird: «UPC Cablceom». CEO Eric Tveter tut alles, um den schlechten Ruf von früher zu verbessern und investiert massiv in den Kundensupport.


Liveübertragung auf Periscope


Nach über vier Jahren scheint diese «Schonfrist» für Schweizer Kunden nun vorbei zu sein. Heute hat UPC Cablceom für morgen zu einer Pressekonferenz am neuen Hauptsitz in Wallisellen eingeladen. Thema: Rebranding. CEO Eric Tveter wird über den neuen Namen informieren.

Heute wollte UPC Cablecom die Katze gegenüber BLICK noch nicht aus dem Sack lassen und vertröstete auf morgen. Alles andere als der alleinige Name UPC wäre aber eine Riesenüberraschung.

UPC Cablecom, pardon, UPC wird den Event morgen mit der Persicope-App live ins Netz streamen. Der Account lautet «upcch_media». Im Social Web ist der Name Cablecom übrigens schon längst Geschichte. Auch auf Twitter ist die Firma als @upcch_care

 
Ich bin gerade seit einer weile in Irland. Hier wurde UPC letzten Monat in Virgin Media umgetauft. Ich glaube aber kaum dass sie das mit UPC Cablecom machen werden, der Name wäre für durchschnitts Schweizer wohl zu umständlich und der Virgin Brand als solches zu wenig bekannt/populär wie in englischsprachigen Ländern.

 
Rebranding kostet immer ein Vermögen und bringen tuts doch auch nicht allzuviel. Ausser man möchte wie Orange Lizenzgebühren vermeiden oder damals wie Sunrise den schlechten Namen von Diax loswerden. Aber wenn Liberty Global befiehlt, dass ungeliebte Zusätze aus dem Firmenlogo und dem Firmennamen verschwinden müssen, dann soll dies eben so sein. Vielleicht bringt Herr Tveter ja noch andere News.

 
Habe den "Offenen Brief" von Eric Tveter erhalten:


Als ich im Jahr 2009 die Leitung von cablecom übernahm, war die Firma angeschlagen. Zahlreiche Kunden hatten sich aus guten Gründen von uns abgewendet und allein der Name cablecom sorgte bei vielen für Kopfschütteln. Seitdem ist viel passiert: Wir haben bis heute über eine Milliarde Schweizer Franken in unser Netz und unsere Produkte investiert. Mittlerweile können unsere Kunden nicht mehr nur zuhause, sondern auch mobil telefonieren und surfen. Für einen Preis ab Fr. 33.95 bieten wir heute TV und Radio in allen Räumen inklusive einem Internet- und Telefonanschluss. Das ist das preisattraktivste Angebot im Markt. Unsere leistungsfähige Infrastruktur ermöglicht flächendeckend schnellstes Internet und attraktive Dienste auch für Geschäftskunden. Gleichzeitig haben wir unseren Kundendienst mit zusätzlichen kompetenten und hilfsbereiten Mitarbeitenden verstärkt.

Unsere Kunden – und auch wir selbst – haben heute ein anderes Bild von uns. Das Unternehmen steht für Kundenfokus, technische Höchstleistung, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und beste TV-Unterhaltung. Wir binden unsere Kunden in die Entwicklung der Produkte ein und eröffnen regelmässig neue Shops für den persönlichen Kundenkontakt. Seit Jahren verzeichnen wir eine sehr gute Kundenzufriedenheit, aktuell mit einem Wert von 8.2 von 10 Punkten. Wir sind stolz darauf, dass wir seit 2009 mehr als 250‘000 zusätzliche Abonnemente verzeichnen dürfen.

All diese Fortschritte und Verbesserungen zeigen: upc cablecom ist längst nicht mehr das Unternehmen, für das „cablecom“ einmal stand. Dass wir in Zukunft auf das „cablecom“ in unserem Namen verzichten können, haben wir uns mit harter Arbeit verdient.

Mit unserem neuen Namen UPC wird unser Aufschwung weitergehen. Ich danke Ihnen, dass Sie uns bis hierher begleitet haben – freuen Sie sich auf die Zukunft. Und falls Sie uns noch nicht kennen, probieren Sie uns aus. Wir werden alles daran setzen, Sie zu begeistern!

Herzliche Grüsse und eine frohe Adventszeit.

Eric Tveter
CEO






 
Sich auf die Schulter klopfen können sie gut. Wenn sie nur auch so gute TV Produkte entwickeln würden ;)

 
Also 33.95 ist auch gelogen. Weil wenn ich 1 mal telefoniere, kostet es mich mindestens 34.07.

Klar - eine kleine Differenz. Aber nicht wegdiskutierbar.

 
Meine Güte, da hat der Eric aber wieder mal aus dem Vollen geschöpft bei seinem inhaltslosen und irreführenden Marketing-Blabla. Das liest sich fast als Best-Of der Medienmitteilungen 2015 :D Abgerundet wird das Ganze wie immer mit dem ominösen und manipulierten Wert von 8.2 bei der Kundenzufriedenheit. Glaubwürdiger sind sie nicht geworden seit sie fremdgesteuert sind. Die ersten zwei Sätze treffen heute noch genauso zu wie zu Cablecom-Zeiten. Aber das Geschwafel tönt natürlich besser als wenn man z.B. von den TV-Kundenzahlen redet (die seit 3 Jahren konstant auf Talfahrt sind) oder etwa von der Problem-Box namens Horizon. Als Erfolgsmeldung hätte man vielleicht auch noch verkünden können, dass man dieses Jahr erfolgreich zum x-ten mal die Abopreise und die Grundgebühr anheben konnte und überdies hunderttausende Kunden auf ein teureres Abo zwangsmigrieren konnte :p

 
Bei UPC blickt man nicht durch: Wenn sie weltweit auf UPC "branden" würden (wie das Neudeutsch bzw. Altenglisch heisst), OK. Aber im einen Land UPC, im anderen Virgin Media, und in Holland gab es die Marke UPC, man nahm dort aber lieber den Markennamen Ziggo. Es soll wohl immer der stärker "beschmutzte" Name abgestreift werden.

Ansonsten kann ich aber dem Brief beipflichten. Die heutige UPC ist - zum Glück - wirklich weit davon entfernt, was Cablecom in ihren schlechtesten Jahren war. Es mag immer noch vorkommen, aber ich persönlich kenne z.B. keine Leute mehr, die unter massiver Leitungsüberbuchung leiden, ganz sicher nicht mehr als Dauerzustand. Anfangs Nullerjahre war das jedoch Cablecom-Alltag, ich konnte serienweise betroffene Kollegen aufzählen. Ich kann mich an 10 Mbit/s Abos erinnern, die abends so lahm waren wie das damalige 128 Kbit/s Grundangebot. Zum Glück sind solche Zustände Geschichte.

Wenn heute mal ein 200er Abo zeitweise "nur" 100 erreicht: OK, 50% nicht geliefert. Aber in vielen Fällen merkt man das nicht mal, wenn man nicht gerade eine Messung durchführt (was nicht als Gutheissung von "versprochene Leistung nicht liefern" missverstanden werden soll). Doch auch mit 100 lässt sich das Internet noch gut nutzen, während früher Speedeinbrüche bis zur Unbenutzbarkeit vorkamen, habe ich selber oft genug erlebt.

Der Kundendienst (Call Center) ist heute erheblich besser als früher: Viel kürzere Wartezeiten, kompetentere und freundlichere Leute als einst. Gerade das Callcenter war massgeblich für den schlechten Ruf der Cablecom mitverantwortlich. Denn die Kunden haben ja noch akzeptiert, dass Fehler sowohl im technischen wie im administrativen Bereich passieren konnten. Nicht akzeptiert haben sie aber, wie in solchen Fällen mit ihnen (den Kunden) umgegangen wurde. Und es gibt schon einige Zeit die UPC Ladenlokale, wo man hingehen kann und z.B. auch auf die Schnelle ein Modem getauscht bekommt, wenn das bisherige defekt ist. Auch das eine spürbare Verbesserung.

Sicher gibt es immer noch ein paar Dinge, die stossend sind. Z.B. gerade die die Aktivierungsgebühr, wenn man z.B. aufs 500er Internet-Abo wechseln will. Man braucht ein neues Modem, weil das alte die 500 Mbit/s nicht schafft, deshalb ist die Gebühr fällig (neues Gerät). Was kann man da als Kunde dafür? Und dafür, dass man also upgradet, soll man noch knapp 90 Stutz bezahlen? Aber solche Aktivierungsgebühren gibt es bei der Swisscom auch, und als langjähriger Kunde hat man gute Aussichten auf Entgegenkommen (Reduktion oder Streichung der Gebühr).

Der Laden mag noch nicht perfekt sein, aber nochmals: Die Firma ist heute aus meiner Sicht viel besser als in den Jahren, die der Cablecom ihren miesen Ruf eingebracht haben.

 
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Grundsätzlich kann ich Waudiz nur beipflichten, die UPC ist deutlich besser als ihr Ruf. Allerdings würde ich es begrüssen, wenn die Cablecom, ähm UPC besser Taten sprechen lassen würde (wie z.B. endlich eine funktionierende TV-Multiroom-Lösung lancieren) als die Energie in Preiserhöhungen und inhaltlosem Marketing-Rebranding-Geschwafel fliessen lassen würde. Wer viel darüber redet, wie gut er doch sei, der erweckt halt doch etwas den Verdacht, dass er damit mangelnde Taten wegreden möchte.

 
easypeacy bringt es genau auf den Punkt. UPC hat sich gewaltig gesteigert. Gut, zuvor waren die einfach nur grottenschlecht in allem. Und wenn man mal etwas am Prozess vorbei will, ist man auch eher an der falschen Stelle. Läuft das Zeug aber mal, ist es eine gute und solide Sache.

Was mich bei denen eben auch stört ist der fehlende Anspruch nicht nur im Geschwafel top zu sein und seine Kunden für dumm verkaufen zu wollen, sondern auch Innovation und ehrliche Kommunikation zu zeigen. Für einen Gelegenheits-TV-Gucker und Hardcore-Sauger mag UPC weitaus genügen. Ich jedoch möchte meine Features von Swisscom TV nie mehr missen. Seit Jahren labern die von UPC von Multiroom, Fernprogrammierung und einer stabilieren TV-Box. Passiert ist genau bei Replay etwas, wo aufgrund des zu grossen Konkurrenzdrucks die Lösung mit dem TV-Guide kam. Symptomatisch ist für mich die leidige digicard-Geschichte, wo man wissentlich hunderten Kunden mit einer Box eines Drittherstellers eine vermurkste Software zumutet und diese auch nach bald einem Jahr nicht korrigiert. So etwas gibt es beim blauen Riesen nie und nimmer. Da wird kommuniziert und dann gehandelt.

Wer jedoch immer mit seiner selbstgestrickten Zufriedenheitsumfrage prahlen muss, der hat sowieso ein Glaubwürdigkeitsproblem. Und die Leute in der Kommunikation können keine Schweizer sein. Der offene Brief von Tveter beginnt mit "Als ich im Jahr 2009 die Leitung von cablecom übernahm, war die Firma angeschlagen..."

Als Mitarbeiter käme ich mir ganz schön dumm vor. Ich, Tveter, kam und habe alles gerichtet.