Weko und cinetrade
- Ersteller willehalm
- Erstellt am
easypeacy42
Erfahrener Benutzer
Da bin ich mal sehr gespannt auf das Resultat. Die Behauptung der Swisscom, dass der Markt spiele, weil die Rechte nur zeitlich vergeben werden, ist so natürlich etwas naiv. Hier vermischt man auf gefährliche Weise einerseits die Rechte-Inhaber, andererseits aber die Broadcaster.
Es hat ja niemand ein Problem damit, dass Cinetrade / Teleclub die Rechte gekauft haben und exklusiv verwerten. Es ist kein Problem, dass man gegen Bezahlung Kunde von Teleclub werden muss, um die Inhalte sehen zu können, denn so funktioniert Pay-TV. Das Problem in der Schweiz ist vielmehr, dass nicht jeder Konsument Zugang zu den (gesamten) Inhalten kriegt, nicht mal gegen Bezahlung. Es reicht nicht, Kunde des Pay-TVs Teleclub zu werden. Als nicht-Swisscom-Kunde muss man gleichzeitig auch noch den Broadcaster wechseln, wenn man nicht nur ein überteuertes Albi-Angebot sehen möchte. Genau hier liegt die Problematik und ich denke, die WeKo analysiert dies zurecht.
Eigentor für den CH-Sport? Ja, das ist möglich. Ohne die Exklusivität wird die Swisscom im Hintergrund nicht mehr die grossen Summen locker machen für die umfangreichen Rechte / Übertragungen. Was aber wiederum ja eigentlich schon der Beweis des nicht vorhandenen Wettbewerbs ist. Umgekehrt könnte im wirklich freien Markt Cinetrade/Teleclub die Rechte mehrfach an verschiedene Broadcaster verkaufen (zu gleichen Konditionen). So würde die finanzielle Last auf mehrere Schultern verteilt und ein Fortbestehen im jetzigen Rahmen wäre wahrscheinlich auch ohne monopolistische Swisscom-Finanzierung möglich. Ein Broadcaster würde es sich in dem Falle nicht leisten können, das TC Angebot nicht anzubieten, insofern hätte Cinetrade/Teleclub im Prinzip schon fast eine Art "Abnahmegarantie" und somit auch eine "Finanzierungs-Garantie".
Es ist also durchaus möglich, dass das WeKo eine "bessere Welt" erreichen kann, indem der CH-Sport im Pay-TV attraktiv bleibt und endlich in vollem Umfang wirklich jedem TV-Konsumenten angeboten werden kann.
Es hat ja niemand ein Problem damit, dass Cinetrade / Teleclub die Rechte gekauft haben und exklusiv verwerten. Es ist kein Problem, dass man gegen Bezahlung Kunde von Teleclub werden muss, um die Inhalte sehen zu können, denn so funktioniert Pay-TV. Das Problem in der Schweiz ist vielmehr, dass nicht jeder Konsument Zugang zu den (gesamten) Inhalten kriegt, nicht mal gegen Bezahlung. Es reicht nicht, Kunde des Pay-TVs Teleclub zu werden. Als nicht-Swisscom-Kunde muss man gleichzeitig auch noch den Broadcaster wechseln, wenn man nicht nur ein überteuertes Albi-Angebot sehen möchte. Genau hier liegt die Problematik und ich denke, die WeKo analysiert dies zurecht.
Eigentor für den CH-Sport? Ja, das ist möglich. Ohne die Exklusivität wird die Swisscom im Hintergrund nicht mehr die grossen Summen locker machen für die umfangreichen Rechte / Übertragungen. Was aber wiederum ja eigentlich schon der Beweis des nicht vorhandenen Wettbewerbs ist. Umgekehrt könnte im wirklich freien Markt Cinetrade/Teleclub die Rechte mehrfach an verschiedene Broadcaster verkaufen (zu gleichen Konditionen). So würde die finanzielle Last auf mehrere Schultern verteilt und ein Fortbestehen im jetzigen Rahmen wäre wahrscheinlich auch ohne monopolistische Swisscom-Finanzierung möglich. Ein Broadcaster würde es sich in dem Falle nicht leisten können, das TC Angebot nicht anzubieten, insofern hätte Cinetrade/Teleclub im Prinzip schon fast eine Art "Abnahmegarantie" und somit auch eine "Finanzierungs-Garantie".
Es ist also durchaus möglich, dass das WeKo eine "bessere Welt" erreichen kann, indem der CH-Sport im Pay-TV attraktiv bleibt und endlich in vollem Umfang wirklich jedem TV-Konsumenten angeboten werden kann.
Endlich geht was in dieser Sache, obwohl die Weko in einer E-Mail an mich vor knapp 3 Jahren anderer Meinung war:
Sehr geehrter Herr Icetiger
Wir danken Ihnen für Ihre Mitteilung vom 21. Juli 2009.
Das Bundesgesetz vom 6. Oktober 1995 über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz; KG; SR 251) bezweckt, Wettbewerbsbeschränkungen durch Kartelle, Missbräuche marktbeherrschender Unternehmen und Unternehmenszusammenschlüsse zu verhindern.
Laut Ihren Angaben ist der Empfang von Teleclub über das Kabelnetz teurer als über BluewinTV. Falls Teleclub über eine marktbeherrschende Stellung verfügen würde, könnte im vorliegenden Fall eine unzulässige Verhaltensweise von Teleclub im Sinne des Kartellgesetzes vorliegen, indem die Kabelnetzbetreiber (und damit deren Kunden) gegenüber Swisscom (und deren Kunden) diskriminiert würden. Die Wettbewerbskommission hat im Zusammenschlussverfahren Swisscom - Cinetrade (publiziert in "Recht und Politik des Wettbewerbs (RPW), Ausgabe Nr. 2005/2, S. 363 ff.; verfügbar unter Wettbewerbskommission - Recht und Politik des Wettbewerbs (RPW) allerdings keine marktbeherrschende Stellung von Swisscom resp. Teleclub im Pay-TV-Markt festgestellt. Auch ein allfällig missbräuchliches Verhalten der Kabelnetzbetreiber gegenüber Teleclub durch Verteuerung von dessen Verbreitung über das Kabelnetz würde wohl am Kriterium der Marktbeherrschung scheitern, da Teleclub eben auch über Bluewin empfangen werden kann.
Mangels einer vermutlich fehlenden marktbeherrschenden Stellung der Unternehmen liegt damit im vorliegenden Fall prima vista kein kartellrechtlich relevanter Sachverhalt vor.
Unter Umständen kann Ihnen die Preisüberwachung weitere Auskünfte erteilen, weshalb sie diese Korrespondenz in Kopie erhält.
Freundliche Grüsse
xy
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Wettbewerbskommission Sekretariat
Dienst Infrastruktur
Sehr geehrter Herr Icetiger
Wir danken Ihnen für Ihre Mitteilung vom 21. Juli 2009.
Das Bundesgesetz vom 6. Oktober 1995 über Kartelle und andere Wettbewerbsbeschränkungen (Kartellgesetz; KG; SR 251) bezweckt, Wettbewerbsbeschränkungen durch Kartelle, Missbräuche marktbeherrschender Unternehmen und Unternehmenszusammenschlüsse zu verhindern.
Laut Ihren Angaben ist der Empfang von Teleclub über das Kabelnetz teurer als über BluewinTV. Falls Teleclub über eine marktbeherrschende Stellung verfügen würde, könnte im vorliegenden Fall eine unzulässige Verhaltensweise von Teleclub im Sinne des Kartellgesetzes vorliegen, indem die Kabelnetzbetreiber (und damit deren Kunden) gegenüber Swisscom (und deren Kunden) diskriminiert würden. Die Wettbewerbskommission hat im Zusammenschlussverfahren Swisscom - Cinetrade (publiziert in "Recht und Politik des Wettbewerbs (RPW), Ausgabe Nr. 2005/2, S. 363 ff.; verfügbar unter Wettbewerbskommission - Recht und Politik des Wettbewerbs (RPW) allerdings keine marktbeherrschende Stellung von Swisscom resp. Teleclub im Pay-TV-Markt festgestellt. Auch ein allfällig missbräuchliches Verhalten der Kabelnetzbetreiber gegenüber Teleclub durch Verteuerung von dessen Verbreitung über das Kabelnetz würde wohl am Kriterium der Marktbeherrschung scheitern, da Teleclub eben auch über Bluewin empfangen werden kann.
Mangels einer vermutlich fehlenden marktbeherrschenden Stellung der Unternehmen liegt damit im vorliegenden Fall prima vista kein kartellrechtlich relevanter Sachverhalt vor.
Unter Umständen kann Ihnen die Preisüberwachung weitere Auskünfte erteilen, weshalb sie diese Korrespondenz in Kopie erhält.
Freundliche Grüsse
xy
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Wettbewerbskommission Sekretariat
Dienst Infrastruktur
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