WEKO: Swisscom missbraucht Stellung im CH-Sport / Busse 71,8 Millionen

PlasmaP

Erfahrener Benutzer
Die Swisscom sei mit ihren Tochtergesellschaften CT Cinetrade AG und Teleclub AG bei der Live-Übertragung von Spielen der Schweizer Fussball- und Eishockeymeisterschaft im Pay-TV marktbeherrschend, teilte die WEKO am Dienstag mit. Dasselbe gelte für gewisse ausländische Fussballmeisterschaften. 

Diese Marktbeherrschung hat die Swisscom nach Ansicht der WEKO «in mehrfacher Hinsicht missbraucht». Die Swisscom habe einigen Konkurrenten jegliches Angebot für die Ausstrahlung von Live-Sport auf deren Plattform verweigert, schreibt die WEKO. Anderen Konkurrenten wie beispielsweise Cablecom habe Swisscom nur Zugang zu einem reduzierten Sportangebot gewährt.
Nachzulesen unter: http://www.wirtschaft.ch/WEKO+buesst+Swisscom/697758/detail.htm

 
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Wer stellt den die ganze Invfrastruktur zur verfügung, und hat sie auch verbaut?

Etwa< die Cablecom und Co ? Und am liebsten möchten die auch noch nichts zahlen für die Verbreteitung in ihren Netz.

Ich hoffe das die Swisscom gewinnt, und wen nicht sollen sie das Produkt Privatisieren, möglich macht es die neue Genaration der Swisscom Boxen sicher

 
Was hat denn das mit "Infrastruktur" zu tun? Es geht darum, dass die Swisscom das Sportangebot auch ihren Konkurrenten zur Verfügung stellen soll. Und die kriegen das dann auch nicht gratis, die müssen dafür tüchtig Geld abdrücken und die Swisscom kann dadurch Geld verdienen. Das machte die Swisscom bis anhin aber bewusst nicht, weil sie sich durch das exklusive Angebot einen, offenbar unzulässigen, Wettbewerbsvorteil verschaffen wollte (resp. verschafft hat).

 
Nun ja, einige kennen ja meine Position diesbezüglich. Und grundsätzlich sind wir keinen Schritt weiter in der Sache. Die WEKO hat nun nach Monaten die ursprüngliche Busse halbiert, wohl auch in der Hoffnung, sie werde bezahlt oder was? Nun wird dies in einem elend langen Hickhack vor das Bundesverwaltungsgericht gezogen und vermutlich danach noch weiter an das Bundesgericht. Schlussendlich wird die Busse wieder halbiert oder es wird ein halbherziges Urteil gefällt, welches niemandem so recht passen wird. Hier stellt sich mir auch die Frage, was die WEKO eigentlich genau soll in unserem Staat. Es wird meiner Ansicht nach noch mindestens zwei Jahre dauern, bis diesbezüglich ein Urteil gefällt ist.

 
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Um 7.30 hat mich seitens UPC folgende Medienmitteilung erreicht:


upc cablecom begrüsst hohe Millionenbusse der WEKO gegen Swisscom 


 


upc cablecom begrüsst den heute veröffentlichten Entscheid der Wettbewerbskommission bezüglich Vermarktung von Sportinhalten im Pay TV. Die Kommission hat somit die von upc cablecom stets vertretene Ansicht bestätigt, wonach Swisscom seit Jahren eine illegale Verbreitungspraxis von Sportprogrammen anwendet und damit einem grossen Teil der Schweizer Bevölkerung unrechtmässig Sportinhalte vorenthält.

Der Entscheid der Wettbewerbskommission, Swisscom nicht zu sofortigen kommerziellen Verhandlungen über die Weitergabe der Sportinhalte auch für Kundinnen und Kunden anderer Anbieter zu verpflichten, ist hingegen bedauerlich und nicht nachvollziehbar. Dadurch besteht die aktuell unhaltbare Situation weiter, obwohl mittlerweile für Wettbewerber von Swisscom und den Wettbewerb an sich ein erheblicher und nur schwer reversibler Schaden in Millionenhöhe entstanden ist. Die heute ausgesprochene Busse von CHF 71,8 Millionen verfehlt hier ihre Wirkung, da Swisscom diese als Staatsbetrieb wiederum an den Staat abliefern muss. upc cablecom appelliert deshalb eindringlich an den Bund als Mehrheitseigner der Swisscom, darauf hinzuwirken, dass Swisscom bzw. Teleclub die aktuelle Verbreitungspraxis ändert, da die Konzernführung offenbar nicht die Gewähr bietet, dass sich ein Staatsunternehmen zum Wohl der Volkswirtschaft an bestehende Gesetze hält.

Video-Interview mit Bernd Kleinsteuber, Senior Vice President Corporate Services bei upc cablecom, zum Entscheid der Weko.






Nur vier Minuten später, die Mitteilung von Swisscom :)

[SIZE= 16pt]Swisscom weist Vorwürfe der WEKO zur Vermarktung von Sportinhalten zurück
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[SIZE= 10.5pt]Mit einer gestern zugestellten Verfügung büsst die Wettbewerbskommission Swisscom und Cinetrade/Teleclub mit einer Sanktion von CHF 71,8 Mio. wegen angeblich unzulässigem Verhalten bei der Vermarktung von Sportinhalten über Pay-TV. Swisscom und Cinetrade weisen die Vorwürfe zurück. Sie sind überzeugt, sich beim Vermarkten von Sportinhalten rechtmässig zu verhalten.
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[SIZE= 10.5pt]Die Wettbewerbskommission (WEKO) verhängt eine Sanktion in Höhe von CHF 71,8 Mio. wegen angeblich unzulässigem Verhalten bei der Vermarktung von Sportinhalten über Pay-TV. Swisscom bzw. Cinetrade/Teleclub hätten eine marktbeherrschende Stellung insbesondere bei der Bereitstellung nationaler Fussball- und Eishockeyübertragungen inne und müssten allen TV-Plattformen in der Schweiz – soweit technisch möglich – ein gleichwertiges Teleclub-Sportangebot zu nicht diskriminierenden Bedingungen anbieten. Im Juli 2015 hatte das WEKO-Sekretariat der WEKO noch beantragt, eine Busse von CHF 143 Mio. auszusprechen. Swisscom und Cinetrade/Teleclub weisen diese Vorwürfe zurück und halten eine Sanktion weiterhin für ungerechtfertigt.
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[SIZE= 10.5pt]Hohe Investitionen in Ausbau von Sportübertragungen
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[SIZE= 10.5pt]Swisscom und die Cinetrade-Gruppe verhalten sich beim Vermarkten von Sportinhalten über Pay-TV rechtmässig. Die Übertragungsrechte für Sportinhalte werden wie in anderen Ländern periodisch in einem offenen Verfahren vergeben, an dem sich auch andere Interessenten, beispielsweise Kabelnetzunternehmen, beteiligen können. Die hohen Investitionen, die Swisscom und Cinetrade in den vergangenen Jahren getätigt haben, um die zuvor in der Schweiz vernachlässigten Sportübertragungen als attraktive Inhalte für das Pay-TV anbieten zu können, rechtfertigen denn auch ein erweitertes Sportangebot bei der Verbreitung über die Swisscom TV-Plattform. Nur dadurch können die Investitionen genügend geschützt werden. 
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[SIZE= 10.5pt]Erst dank des Einstiegs von Swisscom ins TV-Geschäft im Jahr 2006 erhielten die Konsumenten in dem von Kabelnetzbetreibern monopolisierten Umfeld des Schweizer Fernsehmarktes überhaupt eine Alternative und entstand in der Folge intensiver Wettbewerb. Im Zuge dieses Wettbewerbes wurde von Swisscom und Cinetrade/Teleclub sukzessive ein umfassendes Angebot an Live-Übertragungen der Schweizer Fussball- und Eishockeyliga aufgebaut. Sportinteressierte profitieren heute dank dem Engagement von Swisscom und Cinetrade von einem viel breiteren Angebot an Live-Übertragungen sowohl im Free-TV wie auch Pay-TV, sowohl auf der Swisscom TV-Plattform als auch auf den Netzen der Kabelnetzbetreiber. Als Folge dieses Engagements von Swisscom und Cinetrade/Teleclub für den Schweizer Sport sind beispielsweise heute vier bis sechs Mal mehr Schweizer Fussballspiele live im Free-TV verfügbar als dies früher der Fall war.
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[SIZE= 10.5pt]Die WEKO hatte im April 2013 eine Untersuchung im Bereich der Übertragung von Live-Sport im Pay-TV eröffnet. Die nun vorliegende über 200-seitige Verfügung wird Swisscom detailliert prüfen. Angesichts der sehr hohen Busse und des Grundsatzcharakters des Entscheids wird er an das Bundesverwaltungsgericht und falls nötig an das Bundesgericht weitergezogen. Swisscom erachtet die Chancen im Rechtsmittelverfahren für intakt und nimmt daher nach aktueller Einschätzung keine Rückstellungen vor.[/SIZE]

 
Man würde wohl alles On Demand machen

Es ist schon noch was frei im Kabel aber dann würde man immer alles blockieren, und alle 30 Sender sind ja nur selten belegt

 
Könnte UPC überhaupt Live Sport on Demand (über 30 Sender oder so) übermitteln?
die ganze Replay Funktion von UPC mit z.B. der Horizon Box basiert doch auf IP TV. Wieso sollten sie also kein On Demand anbieten können? Ich bin froh um das Urteil - praktisch alle Kollegen die zur Swisscom (von Cablecom, Quickline usw.) gewechselt sind, taten das nur und ausschliesslich wegen dem Sportangebot. Ich hab in meinem Freundeskreis viele Fussball Fans und da bist du mit dem Swisscom Angebot (bzw. on Demand) einfach viel besser dran.

 
die ganze Replay Funktion von UPC mit z.B. der Horizon Box basiert doch auf IP TV. Wieso sollten sie also kein On Demand anbieten können? Ich bin froh um das Urteil - praktisch alle Kollegen die zur Swisscom (von Cablecom, Quickline usw.) gewechselt sind, taten das nur und ausschliesslich wegen dem Sportangebot. Ich hab in meinem Freundeskreis viele Fussball Fans und da bist du mit dem Swisscom Angebot (bzw. on Demand) einfach viel besser dran.


Ähnlich bei meinen Freundeskreis. Viele würden lieber heute als Morgen weg von der Swisscom, wollen aber auf Fussball nicht verzichten. Kenne auch Leute vom lokalen Kabelanbieter die dasselbe immer

wieder von potentiellen Kunden hören.

 
Ich finde es kann nicht sein, dass Swisscom und Teleclub die kosten haben und die Konkurenz das Signal für ein Butterbrot kriegt!


Wer das Signal will, soll anständig Kohle rüberschieben.

 
Ich würde mir wünschen, das Urteil beträfe nicht nur das Sportangebot sondern überhaupt das Teleclub-Gesamtangebot. Würde TC verpflichtet, den Kablern (und sunrise) das Gesamtangebot inkl. übriger Spartenkanäle zur Verfügung zu stellen, wäre TC wohl auch für mich attraktiv genug, dass ich es abonnieren würde. Mit dem aktuellen Kastraten-Angebot habe ich grade mal zwei für mich interessante Kanäle, für die ich aber über 70 CHF/monatlich löhnen müsste. Bei Swisscom gäbe es das komplette Angebot, dazu noch wesentlich günstiger, es bringt mir aber nichts, da es ja nur über die proprietären Swisscom-Boxen empfangbar ist.

 
Ich finde es kann nicht sein, dass Swisscom und Teleclub die kosten haben und die Konkurenz das Signal für ein Butterbrot kriegt!


Wer das Signal will, soll anständig Kohle rüberschieben.


Eigentlich sollten die Kosten doch durch die Abos und die VOD-Einnahmen gedeckt werden? Dann hätte der Rechteinhaber auch ein Interesse möglichst vielen Kunden erreichen zu können. Ja ja... angeblich wäre dann so ein Abo bei ca. 1500.- pro Monat! :rolleyes:

Auch wenn es für dieses Forum ein dankbares Thema ist, wir kauen hier seit Jahren nur das Gleiche durch. Bis zu einem definitiven Entscheid der WEKO wird es noch Jahre dauern.

Ich bleibe bei meiner Meinung:

-Teleclubprodukte sollen für alle Teleclubkunden verfügbar sein!

-Swisscomprodukte sollen für alle Swisscomkunden verfügbar sein!

Swisscom hat damals entschieden den bekannten Namen Teleclub zu nutzen. Dies mit der Konsequenz dass wir heute diese Diskussion haben. Wenn Swisscom die Sportrechte zukünftig direkt kauft und nicht via Cinetrade/Teleclub und diese unter "Swisscom Sport" vermarktet wäre der Fall aus meiner Sicht klar. Keiner der Mittbewerber hätte ein Recht darauf dass ihre Kunden diese Angebote empfangen bzw. abonnieren können. Wenn die Rechte aber bei Teleclub bleiben soll Teleclub ihren Kunden auch all ihre Produkte anbieten (können/dürfen)!

 
Niemals würden die Fussballrechte vergeben an die Swisscom wenn dadurch nur noch Swisscom Kunden die Spiele schauen könnten. Das weiss die Swisscom selber. So lange also die Rechte an eine mehr oder weniger unabhängige Firma vergeben werden (Teleclub) MUSS es zwingend die gleichen Möglichkeiten geben für alle "Reseller" (Swisscom, Init7, Cablecom, Quickline, Sunrise usw. usw.). Die Preise müssen auch zwingend die gleichen sein - ob also Swisscom die Rechte bei Teleclub "einkauft" oder eine Cablecom darf kein unterschied sein!

 
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 ...für alle "Reseller" (Swisscom, Init7, Cablecom, Quickline, Sunrise usw. usw.). Die Preise müssen auch zwingend die gleichen sein - ob also Swisscom die Rechte bei Teleclub "einkauft" oder eine Cablecom darf kein unterschied sein!


Da liegt für mich der springende Punkt. Es sind eben gerade KEINE Reseller! Wer Teleclub abonniert hat das Abo direkt bei Teleclub, egal ob über UPC, Quickline, Sunrise oder Swisscom. Dies sind "nur" die Provider, also der Vertriebsweg den Teleclub für sein Produkt nutzt. Ein Reseller könnte die Preise, bis zu einem gewissen Grad, selber festlegen. Wenn Quickline das Sportangebot von Teleclub einkaufen könnte wie sie das bei anderen Sendern (z.B. Sportdigital oder auch TNT Serie) auch machen, könnten sie auch selber entscheiden in welchem Paket und zu welchem Preis diese Sender angeboten werden. Teleclub ist ja z.B. auch Reseller von Sendern wie TNT Serie die sie selber in ihre Pakete aufteilen und zu ihren festgelegten Preisen vermarkten. Teleclub ist aber ein eigenständiges Angebot von einem anderen Anbieter. Und darum bin ich auch der Meinung dass Teleclub all ihre Kunden gleich behandeln sollte, egal über welchen "Auslieferweg" diese ihre Produkte konsumieren!

 
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Sie haben wohl auch einfach einen Wettbewerbsvorteil weil die anderen Schnarchnasen waren.
Ja klar, da hast du absolut recht. Wir erinnern uns ja auch noch an die Zeiten, als Cablecom dem Teleclub die Ausstrahlung auf dem Kabelnetz verwehrt hat. Das ändert aber alles nichts am grundsätzlichen Vergehen der Swisscom.

 
Ich finde es kann nicht sein, dass Swisscom und Teleclub die kosten haben und die Konkurenz das Signal für ein Butterbrot kriegt!
Ein paar Details:

Dabei berücksichtigt die WEKO sehr wohl, dass insbesondere Swisscom mit Swisscom TV (vormals Bluewin TV) überhaupt erst Wettbewerb in den TV- Plattformmarkt gebracht hat. Auch wenn die WEKO dies sehr begrüsst, vermag es kartellrechtswidriges Verhalten nicht zu rechtfertigen , führte aber zu einer Reduktion der Sanktion


oder

Die WEKO hat im vorliegenden Fall festgestellt, dass Swisscom ihre marktbeherrschende Stellung in den genannten Märkten missbraucht hat.

Die Analyse der Weko ergibt, dass Swisscom bzw. deren Programmveranstalterin Teleclub die Geschäftsbeziehung gegenüber verschiedenen TV-Plattformanbietern (insbesondere IPTV-Anbietern) im Sinne von Art. 7  Abs. 2 Bst. a i. V. m. Art. 7 Abs. 1 KG in ungerechtfertigter Weise gänzlich verweigert hat.


oder

Demgegenüber kann Swisscom ihren Kunden den Bezug der Sportinhalte auch im Rahmen von  Einzelabrufen (sog. Pay-per-View) anbieten, ohne dass die Kunden ein Teleclub-Abonnement abschliessen müssen. Damit ist Swisscom von der Kopplung nicht gleichermassen betroffen wie die Wettbewerber.

Beide Verhaltensweisen bewirken eine Wettbewerbsbehinderung und lassen sich nicht durch sachliche Gründe rechtfertigen. Es liegen somit zwei tatbestandsmässige Diskriminierungen im Sinne von Art. 7 Abs. 2 Bst. b i.V. m. Art. 7 Abs. 1 KG vor.


Nachzulesen im Presserohstoff Sport im Pay-TV (PDF, 284 kB) http://www.news.admin.ch/NSBSubscriber/message/attachments/44073.pdf

 
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