Also gut, ich hab mich so aufgeregt, jetzt möcht ich doch noch dies und das kommentieren:
"Eine wichtige Rolle spiele dabei das hochauflösende Fernsehen (HDTV), das in Zukunft an Gewicht gewinne. Die Netze der Kabel-TV-Unternehmen seien schon heute für HDTV bereit."
Super, dann müsste man nur noch die ensprechenden Inhalte liefern. Vorhanden sind diese ja schon, wie Sat-Empfang beweist.
Die Netze der Kabelunternehmen waren auch schon jahrelang bereit gescheite Inhalte zu transportieren. Trotzdem hat man es ebenfalls jahrelang versäumt über das digitale fernsehen überhaupt mal interessante Inhalte zu verbreiten, das Digi-TV hinkt hierzulande mitunter auch durch CC's Schuld soweit hintennach im weltweiten Vergleich. Die Kunden kommen eben nicht der tollen Technologie wegen, sondern der Inhalte resp. des geschaffenen Mehrwerts wegen.
"Ein weiterer Vorteil sei die hohe Abdeckung von über 90 Prozent
aller Schweizer Haushalte. Demgegenüber könne Swisscom mit Bluewin TV
nur einen Teil der Haushalte abdecken. Und in diesen Haushalten
könnten die Kunden nur zum Teil gleichzeitig fernsehen und eine
Sendung aufnehmen."
Aha, nur ein Teil. Was für ein Teil denn? Die 90% der Kabelnetzbetreiber (stimmt das überhaupt?) sind auch nur ein Teil. Meine Schätzung wäre, dass die Swisscom mit ADSL (reicht für den Empfang eines Programmes gleichzeitig) auch nahe an die 90 % aller Haushalte rankommt und das VDSL (für Empfang mehrer Programme parallel, oder Aufnahme parallel notwendig) bei über 60 % liegt (wenn ich das recht im Kopf hab).
"Mit unseren Angeboten sind wir nahe bei den
Kunden, da wir diese gut kennen."
Auch super, jetzt müssen sie nur noch anfangen auf die Kunden auch einzugehen, das sollte nämlich schlussendlich das Ziel der ausgegebenen Marketingmillionen sein, nicht nur das Kennenlernen der Kunden sondern auf sie einzugehen.
Voraussetzung für einen individuellen Fernsehkonsum seien
hauptsächlich zwei Dinge: der Übergang zu digitalem Fernsehen und
eine Grundverschlüsselung der Programme.
Kapier ich immer noch nicht. Wieso müssen meine Grundprogramme (die öffentlich rechtlichen, die grossen Privaten, etc) die ich jetzt mit meinen 25 Stutz/Monat für Digi-TV erhalte noch Verschlüsselt sein? Soll ich in Zukunft für das was ich jetzt im Abo inbegriffen habe nochmals separat zahlen?
Drittens bedeutet digitales Fernsehen, dass ein Empfangsgerät
benötigt wird. Dieses Empfangsgerät - Settop-Box genannt - ermöglicht
die Darstellung der digitalen Bilder auf dem Fernsehgerät.
Soweit sogut.
Settop-Boxen kann man in der Regel beim lokalen Kabel-TV-Anbieter
mieten oder kaufen (siehe Beilage II).
Ja, in der Regel. Ausserhalb der Regel versucht man aber solange wie möglich die Leute damit abzuzocken. Solange keiner schreit kann man das Zeug ja gerne total überteuert rausschmeissen. Man kann die Boxen schon lange kaufen, die Frage ist nur zu welchem Preis! Aber da dies nun endlich in das Bewusstsein der Oeffentlichkeit gerufen worden ist, wird sich hoffentlich bald mal etwas tun. Ausserdem wollen wir nicht vorgeschrieben bekommen welche Box wir kaufen oder Mieten sollen.
Zum Thema Stromverbrauch von
Settop-Boxen erwähnt Leutenegger, dass Swisscable mit dem Bundesamt
für Energie vor kurzem eine Vereinbarung unterzeichnet hat, wonach
der Stromverbrauch von Settop-Boxen im Standby-Betrieb limitiert
werden soll. Leutenegger: "Wir empfehlen unseren Mitgliedern, nur
noch Settop-Boxen einzusetzen, die dem entsprechenden europäischen
Verhaltenskodex entsprechen." Dieser sieht beispielsweise vor, dass
eine Settop-Box im aktiven Standby-Betrieb maximal 7 Watt verbrauchen
darf.
Aha, soso, der entsprechende Europäische Verhaltenskodex. Klingt ja wahnsinnig toll. Und? Entsprechen z.B. die CC Boxen diesem Kodex?
Viertens bedeutet der Übergang zu digitalem und damit
individualisiertem Fernsehen - gegenüber dem analogen Fernsehen -
höhere Kosten. Dafür gibt es verschiedene Gründe. So hätten die
Kosten bei der Beschaffung von digitalen Programmen zugenommen, weil
die Programmveranstalter von den Kabel-TV-Anbietern zunehmend ein
Entgelt für ihre Inhalte verlangten. Damit hofften die
Programmveranstalter, die schwindenden Werbeeinnahmen zu kompensieren
und neue Geschäftsfelder zu eröffnen. "Digitales Fernsehen ist
teurer, weil digitale Qualitätsprogramme zunehmend nur noch gegen
Entgelt - und nicht mehr gratis - erhältlich sind", fasst Leutenegger
zusammen. Zudem biete digitales Fernsehen im Grundangebot in der
Regel viel mehr Programme als analoges Fernsehen. Auch dies sei ein
Kostenfaktor. Und schliesslich würden bei der Preisgestaltung auch
die Investitionen in die Infrastruktur, die Settop-Box und die
Entschädigungen für Urheberrechte ins Gewicht fallen.
Es hat nie jemand gesagt, dass wir nicht bereit sind, für neue Inhalte auch etwas zusätzlich zu zahlen. Aber für die jetzt gebotenen Inhalte im digitalen Grundangebot entstehen ja wohl sogut wie überhaupt keine Zusatzkosten, diese werden einfach zusätzlich zu den analogen Signalen nochmals digital eingespiesen. Und diese Technologie dürfte wohl längst amortisiert sein.
Die zweite Voraussetzung für individuelles Fernsehen ist die
Grundverschlüsselung der Programme. Dabei werden die TV-Signale
verschlüsselt (codiert) verbreitet. Um so fernsehen zu können, müssen
die Signale auf Empfängerseite entschlüsselt (decodiert) werden.
Dafür sorgt wiederum das Empfangsgerät für digitales Fernsehen
(Settop-Box).
Ahhh---ja... Okay. Das ist wieder Aepfel mit Birnen... Natürlich braucht es ein Gerät, um die Signale umzusetzen (wie schon von anderer Seite angemerkt brauchte es das auch beim analogen Fernsehen, man nennt es Tuner und es ist schon eingebaut im Fernseher). Und wenn die CC nicht so blöd täte, wären die Digital-Decoder schon in den heutigen Fernsehern eingebaut, aber die mussten ja ihr Konkurrenzverbannungsextrazügli fahren...
Was das jetzt mit der Verschlüsselung des Grundangebotes zu tun hat verstehe ich schonwieder nicht. Die CC und der Verband versucht die Leute für dumm zu verkaufen, schonwieder.
Swisscable unterstützt die Grundverschlüsselung, weil es dadurch
möglich wird, den Kunden massgeschneiderte Angebote zu machen. "In
Zukunft wird der Kunde vermehrt nur noch diejenigen Programme
abonnieren und bezahlen, die er auch tatsächlich haben will"
Gut, da hat ja keiner was dagegen. Aber wieso muss nun das Grundangebot, welches ich mit 25 zusätzlichen Franken abgelte (obwohl es fast das selbe wie das Analoge Programm ist, für welches ich auch schon 25 Franken zahle, und welches auch nicht verschlüsselt ist) verschlüsselt sein? Nur, damit ich nicht meine eigene Hardware einsetzen kann, welche ich um Welten billiger bekommen könnte, als das was mir CC verkaufen/vermieten will.
"Ohne Grundverschlüsselung können wir in Zukunft kein ausgebautes und
individuelles Programmangebot verbreiten. Daran kann wohl niemand
interessiert sein", bringt es Leutenegger auf den Punkt. Nicht
zuletzt trage die Grundverschlüsselung auch dazu bei, das Problem der
Piraterie und des Schwarzsehens in den Griff zu bekommen.
Ich geh gleich an die Decke. Die CC glaubt immer noch ihre Kunden seien alle doof... Keiner hat was dagegen für Zusatzprogramme was zu zahlen, und für diese eine Verschlüsselung in Kauf zu nehmen. Aber trotzdem rechtfertigt dies immer noch nicht, das GRUNDANGEBOT zu verschlüsseln, welches schon doppelt von jedem Digi-TV Abonnenten bezahlt wird (einmal mit dem Digi-TV Abo und einmal mit den Anschlussgebühren).
So, jetzt muss ich mich erstmal wieder abkühlen.
Gruss
Oli