cablecom digital tv: Neue Preisstruktur ab 13. Januar 2009
Die gegenwärtigen Umwälzungen im europäischen Fernsehmarkt zwingen scheinbar den größten Kabelnetz-Betreiber der Schweiz Cablecom dazu, sein Fernsehangebot anzupassen. Das neue Paket «Cablecom Must» klingt verlockend, doch mit «Must» ist nicht etwa «Must have» gemeint, sondern schlicht «Zwang». Tatsächlich enthält Cablecom Must 15 öffentlich-rechtliche Sender aus der Schweiz und ihren Nachbarländern: die so genannten «Must Carry»-Sender, die die schweizerische Regierung dem Kabelriesen zur Weiterverbreitung vorschreibt; dazu gehören auch die ARD und der österreichische ORF. In der aktuellen Werbebroschüre wird Cablecom Must mit den Worten «in gewohnt analoger Qualität» beworben, Untertitel: «Der Kabelanschluss ist im Preis von 22.50 Franken pro Monat schon drin.» Was das Papier verschweigt: Bei Cablecom Must handelt es sich um den guten alten analogen Anschluss, aus dem über 20 Sender ins digitale Angebot «migriert» werden sollen.
Tatsächlich aber reagiert Cablecom mit dieser Massnahme auf das «Kasperli»-Theater, das in der eidgenössischen Medien- und Politiklandschaft gerade gespielt wird: Die Abschaltung von über 20 beliebten analogen Sendern – nichts anderes ist dieses neue «Paket» – ist (vermutlich) eine Trotzreaktion auf eine Beschwerde des Schweizer Sportfernsehens, welches seine analoge Verbreitung auf gerichtlichem Wege erzwingen will. Das SSF möchte ebenfalls in die Liste der per Staatsdekret vorgeschriebenen Sender aufgenommen werden; bislang fristet der Sportsender auf dem Privatsender «Star TV» als Programmfenster ein tristes Parasiten-Dasein, und dies auch erst, nachdem der ursprünglich vorgesehene Wirt «U1TV» aus dem analogen Cablecom-Angebot verbannt worden war.
Zunächst scheint das Handeln von Cablecom widersprüchlich: Warum sollte das Unternehmen ausgerechnet jene Sender «exklusiv» im analogen Netz anbieten, zu denen sich bald das unerwünschte SSF gesellen könnte? Die Antwort ist einfach: Durch das Streichen beliebter Sender wie RTL, ProSieben und CNN verliert das analoge Fernsehen, dessen Beliebtheit in der Schweiz sein Ende um Jahre hinauszögert, an Attraktivität. Eine Massenabwanderung weg vom analogen hin zum digitalen Angebot wäre eine nicht ganz unangenehme Folge. Und das Beste dabei: Cablecom kann nicht dazu verpflichtet werden, das Sportfernsehen digital zu verbreiten. Schachmatt.
Für den Empfang ihres digitalen Angebots wiederum ist bei Cablecom eine proprietäre Set-Top-Box vonnöten, d. h. der Kunde ist darauf angewiesen, das Empfangsgerät direkt beim Unternehmen zu beziehen. Diese Praxis ist auch in der Schweiz umstritten – das Parlament berät zur Zeit darüber, ob diese nunmehr als «Boxenzwang» betitelte Situation überhaupt noch tragbar sei. Würde der Zwang gesetzlich untersagt, wäre es für Cablecom nur von Vorteil, wenn die Abwanderung zum digitalen Fernsehen möglichst noch vor dem Urteil stattfinden würde und die eigenen Empfangsboxen sozusagen noch in letzter Sekunde an den Verbraucher verscherbelt werden könnten. Auf den in vielerlei Hinsicht unzeitgemäßen und äußerst benutzerunfreundlichen Geräten würde das Unternehmen nämlich sitzen bleiben. Schon heute sind im freien Handel digitale Alleskönner erhältlich, die die Cablecom-Boxen im wahrsten Sinne alt aussehen lassen, von modernen Fernsehgeräten, die diese Klapperkisten aus fernsehhistorischer Urzeit komplett überflüssig machen, ganz zu schweigen.
Abschließend sei noch erwähnt, dass dieser Text – von einigen allgemein bekannten Wahrheiten abgesehen – kein wahres Wort enthält und von A bis Z erfunden ist. Der Autor, der mit gutem Grund keine Quellen für diese Falschinformationen nennt, hofft lediglich, der Leserschaft ein Schmunzeln aufs Gesicht gezaubert und idealerweise ein paar schöne Anregungen für eine weitere Diskussion geliefert zu haben.
Die gegenwärtigen Umwälzungen im europäischen Fernsehmarkt zwingen scheinbar den größten Kabelnetz-Betreiber der Schweiz Cablecom dazu, sein Fernsehangebot anzupassen. Das neue Paket «Cablecom Must» klingt verlockend, doch mit «Must» ist nicht etwa «Must have» gemeint, sondern schlicht «Zwang». Tatsächlich enthält Cablecom Must 15 öffentlich-rechtliche Sender aus der Schweiz und ihren Nachbarländern: die so genannten «Must Carry»-Sender, die die schweizerische Regierung dem Kabelriesen zur Weiterverbreitung vorschreibt; dazu gehören auch die ARD und der österreichische ORF. In der aktuellen Werbebroschüre wird Cablecom Must mit den Worten «in gewohnt analoger Qualität» beworben, Untertitel: «Der Kabelanschluss ist im Preis von 22.50 Franken pro Monat schon drin.» Was das Papier verschweigt: Bei Cablecom Must handelt es sich um den guten alten analogen Anschluss, aus dem über 20 Sender ins digitale Angebot «migriert» werden sollen.
Tatsächlich aber reagiert Cablecom mit dieser Massnahme auf das «Kasperli»-Theater, das in der eidgenössischen Medien- und Politiklandschaft gerade gespielt wird: Die Abschaltung von über 20 beliebten analogen Sendern – nichts anderes ist dieses neue «Paket» – ist (vermutlich) eine Trotzreaktion auf eine Beschwerde des Schweizer Sportfernsehens, welches seine analoge Verbreitung auf gerichtlichem Wege erzwingen will. Das SSF möchte ebenfalls in die Liste der per Staatsdekret vorgeschriebenen Sender aufgenommen werden; bislang fristet der Sportsender auf dem Privatsender «Star TV» als Programmfenster ein tristes Parasiten-Dasein, und dies auch erst, nachdem der ursprünglich vorgesehene Wirt «U1TV» aus dem analogen Cablecom-Angebot verbannt worden war.
Zunächst scheint das Handeln von Cablecom widersprüchlich: Warum sollte das Unternehmen ausgerechnet jene Sender «exklusiv» im analogen Netz anbieten, zu denen sich bald das unerwünschte SSF gesellen könnte? Die Antwort ist einfach: Durch das Streichen beliebter Sender wie RTL, ProSieben und CNN verliert das analoge Fernsehen, dessen Beliebtheit in der Schweiz sein Ende um Jahre hinauszögert, an Attraktivität. Eine Massenabwanderung weg vom analogen hin zum digitalen Angebot wäre eine nicht ganz unangenehme Folge. Und das Beste dabei: Cablecom kann nicht dazu verpflichtet werden, das Sportfernsehen digital zu verbreiten. Schachmatt.
Für den Empfang ihres digitalen Angebots wiederum ist bei Cablecom eine proprietäre Set-Top-Box vonnöten, d. h. der Kunde ist darauf angewiesen, das Empfangsgerät direkt beim Unternehmen zu beziehen. Diese Praxis ist auch in der Schweiz umstritten – das Parlament berät zur Zeit darüber, ob diese nunmehr als «Boxenzwang» betitelte Situation überhaupt noch tragbar sei. Würde der Zwang gesetzlich untersagt, wäre es für Cablecom nur von Vorteil, wenn die Abwanderung zum digitalen Fernsehen möglichst noch vor dem Urteil stattfinden würde und die eigenen Empfangsboxen sozusagen noch in letzter Sekunde an den Verbraucher verscherbelt werden könnten. Auf den in vielerlei Hinsicht unzeitgemäßen und äußerst benutzerunfreundlichen Geräten würde das Unternehmen nämlich sitzen bleiben. Schon heute sind im freien Handel digitale Alleskönner erhältlich, die die Cablecom-Boxen im wahrsten Sinne alt aussehen lassen, von modernen Fernsehgeräten, die diese Klapperkisten aus fernsehhistorischer Urzeit komplett überflüssig machen, ganz zu schweigen.
Abschließend sei noch erwähnt, dass dieser Text – von einigen allgemein bekannten Wahrheiten abgesehen – kein wahres Wort enthält und von A bis Z erfunden ist. Der Autor, der mit gutem Grund keine Quellen für diese Falschinformationen nennt, hofft lediglich, der Leserschaft ein Schmunzeln aufs Gesicht gezaubert und idealerweise ein paar schöne Anregungen für eine weitere Diskussion geliefert zu haben.